Ladybug
Auch wenn es ein Bestseller ist – „mein“ Buch ist es leider nicht Star kämpft noch immer mit der Ermordung ihrer Schwester vor dreißig Jahren. Darunter leidet besonders ihre Tochter Duchess, die quasi den kleinen Bruder großziehen muss und sich um die depressive Mutter kümmern. Das macht sie hart und wütend. Doch dann wird der angebliche Mörder ihrer Tante aus dem Gefängnis entlassen und alles droht zusammenzubrechen. Vermutlich ist mir das Buch einfach zum falschen Zeitpunkt begegnet. Es ist ergreifend, bewegend, herzzerreißend auch dramatisch. Aber es hat mich sehr angestrengt beim Lesen, obwohl es nicht wirklich langweilig ist. Doch mir sind einige Dinge einfach zu detailliert geschildert, von den Personen über Orte bis zu Szenen. Insgesamt hat es eine recht düstere, deprimierende Grundstimmung und das ist nicht ideal, wenn man selbst gerade ein paar seelische Baustellen zu bewältigen hat. Dabei nutzt Chris Whitaker eine fast schon poetische Sprache, die wirklich zauberhaft ist. Dennoch strengt das an, es fordert den Leser. Das mag ich eigentlich, doch hier ist es in einer Weise, die dafür sorgte, dass ich sehr lange Zeit für das Buch gebraucht habe. Damit ist es für mich quasi das Gegenteil eines Pageturners. Man muss den Stil mögen, man muss sich ins Buch fallen lassen können. Das meiste dreht sich um Duchess. Ihre Kindheit war nicht sehr glücklich und das hat sie hart und wütend gemacht. Ihr Verhalten mag verständlich sein, doch hat sie eine Art, die es mir unmöglich macht, sie zu mögen und ihr zu verzeihen, sie zu verstehen, ihr Mitgefühl entgegen zu bringen. Das ist mit ein Grund, warum ich das Buch so schwer zu lesen fand. Walk dagegen konnte mich mehr für sich gewinnen. Die Stränge aus seiner Sicht konnte ich etwas leichter lesen, doch hat er es leider nicht geschafft, das ganze Buch zu retten. Ich werde es vielleicht in einigen Jahren erneut lesen, doch für den Augenblick ist es für mich leider nur ein drei Sterne Buch.