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kingofmusic

Posted on 10.9.2021

Fragezeichenbuch Mh, irgendwie habe ich dieses Jahr bei der Auswahl an Leserunden-Lektüre nicht so viel Glück. Zu oft hatte ich in den vergangenen Monaten Bücher, die entweder grottig, nur im Ansatz gut oder höchstens Mittelmaß waren. In die Kategorie „Äh, häääääh?“-Bücher (sprich: ich habe es nicht verstanden) reiht sich jetzt „Der falsche Gruß“ von Maxim Biller ein. Nun gut… Protagonist Erck Dessauer ist ein weinerlicher Typ, der kurz davor ist, im Literaturbetrieb Fuß zu fassen, als er sich von seinem „Erzfeind“ Hans Ulrich Barsilay zu einer diffamierenden Pose hinreißen lässt – dem Hitlergruß. Allerdings weiß ich als Leser weder am Anfang (logisch) noch am Ende (nicht mehr so logisch), warum Erck ihn überhaupt gezeigt hat. Erck erzählt seine Geschichte in Rückblenden, kommt von einer nichtssagenden Episode zur nächsten gepflegten Langeweile, lässt an einer Stelle kurz vor Schluss (zum Glück musste ich mich nur durch 120 Seiten quälen) sogar durchblicken, dass er „[…] immer noch unsicher (ist), worum es hier eigentlich die ganze Zeit ging“ (S. 101). Gestatten Sie mir die Frage, Herr Biller: wenn Ihr Protagonist schon nicht weiß, worum es bei dieser ganzen Posse geht – woher sollen das dann Ihre Leserinnen und Leser wissen? Für mich ist „Der falsche Gruß“ eine Denkernovelle – geschrieben für Denker von einem Denker, der nicht deutlich machen kann (oder will), was er eigentlich bezweckt. Wirr, konfus und in meinen Augen nichtssagend. Natürlich ist es keine massentaugliche Lektüre (was höchstwahrscheinlich auch im Sinne des Autors ist *g*), aber es ist auch zu schwierig für Literaturliebhaber, die durchaus „verkopfte“ Sachen lesen und zu schätzen wissen. Und das ist in meinen Augen äußerst bedauerlich. Sorry, mehr habe ich nicht zu sagen. 2* ©kingofmusic

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