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sursulapitschi

Posted on 9.9.2021

Ich war seinerzeit sehr begeistert von „Herr Lehmann“ und weiß, dass zwischen Herrn Lehmann und diesem Werk einige Bücher liegen, die das Thema weiterspinnen. Natürlich entwickelt sich ein Autor weiter, aber das hier nimmt gerade eine ganz üble Richtung. Wir haben einen ansehnlichen Strauß an skurrilem Personal, in dem Frank Lehmann, der versucht, im Café Einfall Milchkaffee zu etablieren, eher harmlos ist. Die meisten sind Künstler, die sich in der in der ArschArt-Galerie von P. Immel treffen (obwohl die Heizung nicht geht). Kacki, Jürgen3 und die Band Glitterschnitter wollen einen Gig auf die Beine stellen, H.R. Ledigt macht Kettensägenkunst, Dr. Votz macht auch etwas, eventuell Musik. Man sieht, der Wortwitz ist ausgesucht. Auch die Location namens „Intimfrisur“ lädt zu Wortspielen ein, die nicht deutlicher unter der Gürtellinie liegen können. Sie witzeln und frotzeln, sägen Beton und schäumen Milch, aber sonst passiert nicht viel und das in einem Buch mit knapp 500 Seiten. Gut möglich, dass man dieses Werk eher zu würdigen weiß, wenn man mit der Reihe mitgewachsen ist. Für mich war es ein Kulturschock. Was ich mal als Humor mit Tiefgang kennengelernt habe, ist jetzt blanker Klamauk mit einem Hang zu Albernheiten und müden Gags der pubertär anzüglichen Natur. Ich konnte mit diesem Buch rein gar nichts anfangen, habe mich ganz gelegentlich ein wenig amüsiert, aber hauptsächlich sehr gelangweilt. Endlossätze allein machen noch keinen Buchpreis.

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