hermunduh
RonnyRengFußballbücher lesen sich wie ein guter Rotwein. Man erwartet einen symphytischen Rausch, der uns, nicht zu hart und nicht zu soft, ein paar schöne Stunden beschert. Ronny Reng schreibt Bücher für in die Jahre gekommene Männer (wie ich z. Bsp.), die noch ein bisschen an das Gute im Fußball glauben und den Spitzenfußball nicht als miese kapitalistische Geldmaschine begreifen (der er leider ist). Insofern kann man uns noch mit solch einfallslosen Titeln kommen, wo das Wort Traum vorkommt. Traum als Traum von Ruhm und Glück? Traum als Traum von Geld und Konsumscheiss? Traum als Traum von Freundschaft, Weltfrieden und Liebe? Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber das bescheuerte Cover hat in diesem ausgewiesenem MännerTraumbuch schon seinen Grund. Reng ist nah an seinen Protagonisten und rührt uns im richtigen Moment die Schmalzsuppe an. Es ist ein korrektes Sachbuch über den (schon wieder das Wort….) Traum vieler Jungs. Nervt auf die Dauer, weil natürlich Mädchen auch Fußball spielen, aber das wollte RR nicht erzählen. Ich habe es leider nicht zu Ende lesen können, weil (neben alle drei Seiten Traum…Jungs… ) die Story natürlich vorhersehbar war und man statt 530 Seiten Sachbuch auch zwei tolle Romane lesen kann, wo möglicherweise Überraschungen lauern. Rengs Buch der Traumhüter (Reng hats definitiv mit Klischees, oder???) bleibt für immer, das muss ein Autor auch erstmal schaffen. Der große Traum: Drei Jungs wollen in die Bundesliga, Ronald Reng, Piper Verlag, München 2021, 528 Seiten, ISBN: 349207099X, 22 Euro