Merle
Danke an den LYX Verlag und NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Als ich die Bestätigung für das Rezi-Exemplar bekommen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen! Ich habe mich so gefreut! Auch nach dem Lesen bin ich echt froh, dieses Buch gelesen zu haben. Es hat mir gut gefallen. Aber es war für mich kein Highlight (auch wenn es das für viele andere war). Das Setting der Geschichte ist perfekt für den Herbst. Kanada ist einfach ein Traumland und ich finde es schön, dass langsam immer mehr NA-Bücher diese Kulisse für sich entdecken. Das Cover ist wieder mal ein Volltreffer. Das Hintergrundbild passt zum Titel, und somit auch zum Inhalt. Die Schriftart gefällt mir und ich mag es, dass die Farbe von der Schrift auch im Hintergrund wieder aufgegriffen wird. Da finde ich es fast etwas schade, dass bei meinem E-Book Reader alles schwarz-weiß ist! Die Protagonistin Laurie mochte ich sehr gerne. Ich konnte all ihre Sorgen, Ängste und Motivationen gut nachvollziehen und mich mit ihr identifizieren. Zu Sam hingegen habe ich wenig Anschluss gefunden. Ich mochte ihn, aber ich würde ihn jetzt nicht als Bookboyfriend bezeichnen. Dafür habe ich zu wenig über ihn erfahren (gefühlt). Sarah Sprinz hat einen sehr schönen Schreibstil, der angenehm zu lesen war. Ihr Stil hat auch etwas sehr emotionales, fast sogar poetisches. Dadurch können viele der Emotionen im Buch auch rübergebracht werden. Viele, aber leider nicht alle. Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Ich habe die Flamme, die Romantik, die Liebe (wie auch immer man es nennen will) zwischen Laurie und Sam einfach nicht gespürt. Ich konnte die starke und schnelle Anziehung nicht nachvollziehen. Und plötzlich kam eine Sexszene. Obwohl sie gut geschrieben war, hat sie für mich überhaupt nicht an diesen Punkt gepasst. Ich fand es unglaublich schade, wie lange Laurie Sam angelogen hat; dieses Warten auf "wann sagt sie endlich die Wahrheit?" hat sich für mich sehr gezogen. Außerdem fand ich es schade, dass der neue Freundeskreis so wenig Raum bekommen hat und sich alles nur noch um Sam gedreht hat. Wie gesagt, ich konnte halt den "Hype" um Sam nicht nachvollziehen und hätte dementsprechend auch etwas weniger von ihm lesen können. Das Buch ist voll mit emotionalem Ballast, der an sich gut aufgearbeitet wird. Der Verlust eines Familienmitglieds ist ein zentrales Thema, aber wird auch sehr sensibel behandelt. Ich fand es gut, dass es hier mal eine Patchwork-Familie ging. Denn können nur Blutsverwandte Geschwister sein? Über manche der dadurch entstandenen Probleme habe ich mir noch nie Gedanken gemacht und ich fand es unglaublich interessant. Es wird unterschwellig in die Geschichte eingearbeitet, und ich bin ja eh ein Fan von diesen unterschwelligen Themen, die eigentlich nicht der Hauptaugenmerk der Geschichte sein sollen. Insgesamt hat mir das Buch doch gefallen, aber angesichts der oben genannten Kritikpunkten ist es einfach kein Highlight für mich. Deswegen gebe ich dem Buch 3,5 Sterne. Mal schauen, ob ich die nächsten Teile lesen werde. Denn Emmett (Band 2) interessiert mich als Person, aber ich bin etwas überrascht, dass Amber seine Love-Interest sein soll...