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abenteuerlicher, witziger und tiefgehender Wohlfühlroman Schwarzwald, 1966: Am Liliensee lebt der junge Zimmermann Georg Vogel seinen Traum, indem er einen kleinen Campingplatz betreibt und Erlebniswanderungen für Touristen anbietet. An genau diesem Ort taucht die abenteuerlustige Marlies auf. Das erste Zusammentreffen zwischen Marlies und Georg beschert ihm eine schmerzende Schulter, aber auch bei einer geführten Wanderung geraten sie kräftig aneinander, weil Marlies sich nicht wie eine normale Touristin benimmt und immer wieder ihre Grenzen austestet. Eine geplante 3-Tage-Wanderung läuft dann auch ganz anders als von Georg geplant und die Beiden erleben ein echtes Abenteuer mit ungeplanten Wendungen…. Der neue Roman von Elisabeth Büchle entführt den Leser zum 2. Mal an den Liliensee. Beide Bücher sind aber in sich abgeschlossen und können sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden. Das Cover passt wunderbar zum Titel und Inhalt des Buches, zeigt es doch einen See inmitten von Bergen und im Wasser funkelnde Lichtpunkte. Der Roman hat mich von der 1. Seite an gefesselt. Die Geschichte entwickelt sich schnell und die Protagonisten schleichen sich in mein Herz. Da ist Georg, ein stiller junger Mann, der weiß was er will und der im Einklang mit sich lebt. Seine Familie wohnt so nah, dass die Verbindung eng ist und besonders Großvater Johann spielt immer wieder eine Rolle im Buch. Marlies kommt neu in den kleinen Ort am See und fällt durch ihre ungestüme Art und ihre Abenteuerlust auf. Es kann für sie nicht herausfordernd und gefährlich genug sein, egal ob nächtliches Schwimmen im kalten See oder tagelange Wanderung. Warum sie so ist wie sei ist, erfährt der Leser erst nach und nach… Wunderschön sind auch die Naturbeschreibungen: „…. flossen gerade die ersten Sonnenstrahlen wie flüssiges Gold über einen der Berge hinweg… Inmitten der schattigen Waldhänge entstanden lichte Schneisen, in denen Hellgrün und saftiges Dunkelgrün einen Wettstreit um ihre Aufmerksamkeit ausfochten. Ein sonniger Tag erwachte zum Leben (…) mit einem Spiel aus Licht und Schatten, Farben und Düften. Der Erdboden begann förmlich zu dampfen und verströmte dabei einen Geruch von feuchtem Holz, vermodernden Laub und etwas Frischem, das vermutlich den immergrünen Nadeln entströmte….“ (s.S. 146) Ich kann „Frühlingsfunkeln am Liliensee“ nur empfehlen. Den Leser erwarten gut ausgearbeitete Charaktere, witzige Wortwechsel und tiefgehende Gespräche und wunderbare Naturbeschreibungen. Der Roman ist fesselnd und gut zu lesen. Von mir gibt es verdiente 5 Sterne und ich hoffe, dass es bald ein Wiedersehn am Liliensee gibt...