Profilbild von streifi

streifi

Posted on 2.9.2021

Johann schickt Jana ihren Organizer zu, den sie vor geraumer Zeit verloren hat. Damit beginnt ein Briefwechsel zwischen zwei Menschen, die mit Teilen ihres Lebens hadern, die sich nicht kennen, sich aber in den Briefen an den anderen offenbaren können. Und nach und nach stellt sich heraus, dass es nicht nur Parallelen zwischen ihren Leben gibt, sondern sogar einen Schnittpunkt. Anne von Canal und Heikko Deutschmann haben dieses Projekt als Briefwechsel geplant, ohne sich dabei einen Rahmen zu geben. Zwei Jahre lang haben sie wechselseitig Briefe geschrieben, einig waren sie sich nur bei Ausgangspunkt, der eine hat etwas gefunden, was der andere verloren hat. Ich habe mir am Beginn des Buches recht schwergetan. Richtig in den Lesefluß bin ich immer dann gekommen, wenn einer der beiden etwas aus seinem Leben erzählt hat. Die Passagen, in denen über das Leben und die eigene Darstellung darin philosophiert wird, fand ich eher ermüdend. Ich wollte eigentlich eher die Geschichte der beiden erfahren. Im Großen und Ganzen hat es dann auch gepasst und ich fand es schön zu sehen wie gerade Johann wieder zurück ins Leben findet. Über das Ende lässt sich streiten, bzw. mehr über den Zeitpunkt des Endes. Alles in allem kann ich das Buch durchaus empfehlen, aber Briefromane werden wohl trotzdem nicht mein neues Lieblingsgenre.

zurück nach oben