Janine
Meine Meinung: Bin ich bereit für diese Rezension? Nein. Werde ich euch meine Gefühle trotzdem auf dem Präsentierteller darlegen? Ich versuche es. Dieses Buch ist seit langem mal wieder eins, welches mir wirklich unter die Haut geht. Ich habe für mich selbst erkannt, dass es NA Romane gibt, die mich unterhalten - und welche die tief unter die Haut gehen. „Runaway“ zählt eindeutig in die zweite Kategorie. Es geht um Themen, die meistens nicht angesprochen werden und Gefühle, die meistens nicht gezeigt werden. Es geht um Gefühlschaos und falsche Träume, Hoffnungen und Trauer und so so viel mehr. Dieses Buch ist vielfältiger als ein Regenbogen und ich habe es geliebt. Es war schmerzhaft und wunderschön zugleich und ich muss wirklich sagen, dass es mein liebster Teil der Away-Reihe geworden ist. 422 Seiten werden komplett von Elias’ und Miriams Geschichte gefüllt. 422 Seiten, denen ich aufgrund von Anabelles Worten nicht entfliehen konnte. Ihr Schreibstil ist auf der einen Seite sehr flüssig und leicht lesbar, auf der anderen Seite aber auch super emotional. Hinter ihren Worten steckt meistens so viel mehr als ein einfaches Wort und es war einfach ein tolles Lesevergnügen, was sie mir hier beschert hat. Glücklicherweise wurden auch die Sichtweisen beider Protagonisten beschrieben, denn ich hätte mich hier echt nicht entscheiden können und wollen. Sowohl Miri als auch Elias sind mir so unfassbar ans Herz gewachsen, dass ich ihrem Happy End quasi nur so entgegengefiebert habe. Die Handlung selbst war auf jeden Fall sehr tiefgründig, aber auch super spannend, sodass ich eigentlich gar nicht mehr aufhören wollte mit dem Lesen. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Autorin sich traut, auch mal „Tabuthemen“ anzusprechen und das finde ich wirklich toll. In meinen Augen macht das ihre Bücher zu etwas ganz Besonderem! Zum Cover muss ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen oder? Ich liebe dieses Dezente und gleichzeitig Aufregende, die Farbgebung, die Aufmachung - Hach! Dieses Buch ist einfach wunderschön - sowohl innen als auch außen. Ich habe ja eben schon kurz angesprochen, dass ich die beiden Protas wirklich gerne mag, denn sie sind wirklich zwei richtig gute Herzensmenschen. Elias ist der Bruder von Noah (Protagonist in Breakaway) und am Anfang doch etwas unnahbar. Aber sobald seine eiserne Hülle etwas aufgetaut war, hat er seinen wahren Charakter präsentiert. Elias ist nämlich ein Mensch, der es jedem gerne recht machen möchte und sich selbst dadurch öfters mal verliert. Er möchte niemanden verletzen und stellt sich selbst hinten an. Das ist auf der einen Seite natürlich eine nette Charaktereigenschaft, aber auf lange Sicht sein Untergang. Das muss er übrigens auch selbst erkennen, aber wie und warum? Das musst du selbst nachlesen. Miri hingegen ist eine wahnsinnig starke, junge Frau, die sich so schnell nicht unterkriegen lässt. Deswegen habe ich so sehr mit ihr mitgelitten, als ihre Grundfesten erschüttert wurden und sie den Boden unter den Füßen verlor. Aber Miri wäre nicht sie selbst, wenn sie nach einem Sturz einfach liegen bleiben würde. In diesem Buch spielen allerdings noch so viele andere Menschen eine wichtige Rolle, denn ohne sie wäre das Buch lange nicht so perfekt.. Kyra, Phuong, Noah, Lia, Marlon.. Sie alle haben diese Geschichte erst zu dem gemacht, die sie im Endeffekt wurde. Ich muss immer noch sagen, dass „Runaway“ mehr als ein einfacher Liebesroman ist. So viele Gefühle und wahre Lebenssituationen werden hier thematisiert, dass es einem einfach ins Herz und unter die Haut geht. Ich finde, dass die Autorin hier einen wundervollen Abschluss gefunden hat und bedanke mich herzlich für die wundervollen Lesestunden, die ich in Berlin verbringen durfte. Ich danke dem LYX Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. 5 Sternchen von 5 Sternchen