bibliophiler_booknerd
Unerwartet habe ich doch noch Kalt wie Schnee, hart wie Eisen in den letzten Stunden des August beendet. An sich klingt die Grundidee mega. Eine Elfengeschichte, märchenhaft, Drachen, Rebellen, eine Protagonistin, die à la Heartless ihr Herz eintauscht und sneaky die Kontrolle über den Mörder ihres Vaters aka Ehemann aka neuer König übernimmt. Der Schreibstil liest sich märchenhaft und lässt sich eigentlich gut lesen, wenn sich die Autorin nicht so viel Zeit genommen hätte, um alles Mögliche zu beschreiben. Ich mag Beschreibungen eigentlich sehr gerne, aber irgendwie konnte mich die sehr langsame Handlung nicht wirklich fesseln. Bevor es wirklich mit der richtigen Handlung losgeht (ca. nach 150 Seiten), geht die Autorin sehr ausführlich und mit einer Geduld auf Kanemô und eine andere junge Frau ein, beschreibt ihre Situationen, ihre Nöte und natürlich auch wie Kanemô ihr Herz verliert. Auch den angekündigten jungen Mann lernen wir kennen. Der ganz niedlich war, aber mich eher an ein trotziges Kind erinnerte. Obwohl ich schnell durch die Seiten geflogen bin, konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Es war als würde ich hinter einer Glasscheibe stehen und distanziert auf eine Szenerie gucken. Hinzukommt, dass Kanemô so gut wie nichts hinterfragt, sich einfach fügt und sich teilweise sehr unnachvollziehbar verhält. Wirklich sehr schade, denn ich wollte die Geschichte unbedingt lieben. Sie hat durchaus Potenzial, aber die Geschichte hätte auf der einen Seite mehr Seiten für die Weltgestaltung benötigt, aber auf der anderen Seite einen etwas weniger langwierigen Beginn und Mittelteil. Das Ende wird anders als der Anfang zu schnell abgehandelt. Nach nur wenigen Seiten, die durchaus spannend waren, war schon alles gelöst und aufgeklärt. Ich muss ehrlich sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Eine nette High Fantasy Geschichte für Zwischendurch, aber wirklich zu 100 % konnte es mich nicht überzeugen. Ich vergebe 3/5 Sterne.