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mabuerele

Posted on 26.8.2021

Der Junge ist 12 Jahre alt. Mit seinen Eltern war er nach Argentinien gereist. Dort muss er die Streitereien der Eltern ertragen. Als sie zu einem Geschäftstermin des Vaters unterwegs sind, kommt es zu einem Unfall. Der Junge wird aus dem Auto geschleudert. Gabriella, eine Witwe, und ihr Neffe Fernando finden den Jungen und nehmen ihn mit. Als der Junge aufwacht, kann er sich an nichts mehr erinnern. Gabriella nennt ihn Pedro und bringt ihm Spanisch bei. Dann erkrankt Gabriella schwer. Sie gibt Petro Geld und den Ring, dem sie bei ihm gefunden hat, und schickt ihn auf den Weg nach Amerika. Sie glaubt, dass seine Eltern in Amerika leben. Im Mittelpunkt des Buches steht die Reise des Jungen. Anschaulich berichtet der Autor, wie Pedro seinen Weg findet. Manchmal geht die Reise schnell, dann wird er wieder länger aufgehalten. Nicht jeder seiner Pausen ist freiwillig, nicht jede Begegnung tut ihm gut. Als Leser durfte ich erleben, wie Pedro erwachsen wurde. Die Reise zwingt ihn, Entscheidungen zu fällen. Oft geht es ums nackte Überleben. Doch er trifft auch auf Menschen, die ihm weiterhelfen. Das Buch ist spannend geschrieben. Die Verhältnisse in den einzelnen Ländern wirken authentisch. Am Ende der Reise ist Pedro nicht mehr der Junge, der einst nach Argentinien gereist ist. Er hat Gewalt und Unterdrückung erlebt, aber auch Hilfe und Zuneigung. Er musste Freunde zurücklassen, ohne zu wissen, was aus ihnen wird. Jeder Tag und jeder Mensch haben Spuren bei ihm hinterlassen. Seinen richtigen Name erfahre ich, als er seine Reise fast beendet hat. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Der Schriftstil ist dem Thema angemessen. Genaue Beschreibung und Orten und Personen zeichnen das Buch aus. Das farbenfrohe Cover passt ausgezeichnet zum Inhalt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt an dem sympathischen Protagonisten, mit dem ich bangen und hoffen durfte. Die Sehnsucht des Jungen nach einer Heimat und die Angst, am Ende nicht willkommen zu sein, waren an vielen Stellen spürbar. Obwohl der Autor mit Emotionen sparsam umging, hat mich die Geschichte an vielen Stellen berührt.

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