gachmuret
Fiona O'Connor hatte sich das alles so schön vorgestellt: Nach aufreibenden Jahren in Dublin kehrt sie ihr ererbtes Elternhaus zurück und baut es modern, aber mit rustikalem Charme in ein Bed & Brakfast um, alles auf zahlungskräftige Kundschaft aus dem In- und Ausland angelegt. Dass nicht alle im Dorf Ballinwroe sie mögen würden, war klar. Aber die heftigen Abwehrreaktionen, die vor an ihre Tür genagelten ausgeweideten Tieren nicht zurückschrecken, kamen dann doch etwas überraschend. Da überrascht es dann weniger, dass auch der Tod eines ihrer Gäste schnell mit ihr in Verbindung gebracht wird. Zum Glück ist der aus Dublin anreisende Ermittler in die Dorfnetzwerke nicht involviert... Molly Flanaghan gelingt hier ein nervenschonender, gemütlicher Krimi im besten Sinne. Sie verzichtet auf allzu ausufernde Landschaftsbeschreibungen (dass Irland schön und die Küste rauh ist, hat sich ja auch wahrlich herumgesprochen) und schafft durch die Perspektivwechsel in ihrer Erzählung angenehme Abwechslung. Das ist genau das Richtige für einen Tag im Sessel oder auf der Couch mit einem warmen Kakao, um für ein paar Stunden die Welt da draußen zu vergessen. Dieser Irland-Krimi ist sehr offenkundig ein Reihenauftakt, was es mit sich bringt, dass am Ende ein paar lose Fäden bleiben. Ich freue mich sehr, wenn der nächste Band erscheint.
