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silver_libary

Posted on 22.8.2021

"Flucht durch Schwaben" begleitet zwei Jugendliche - Marcus und Anna - auf eine abenteuerliche Reise durch ein vom Krieg erschüttertes Land des 10. Jahrhunderts. Dabei verlieben sie sich ineinander, doch ihre Beziehung wird durch allerlei Schicksalsschläge auf die Probe gestellt. Werden sie es schaffen, den Fängen der Ungri zu entkommen? Dass der Autor hauptberuflich als Historiker tätig ist, wird schnell klar, denn er achtet in seinem Roman auf historische Genauigkeit, so verwendet er beispielsweise die damaligen Ortsnamen. Damit man da als Laie nicht durcheinanderkommt, befindet sich am Anfang des Romans neben einer Karte, um die Reise der Protagonisten zu verfolgen, ein ausführliches Glossar. Nicht nur in den abenteuerlichen Schlachten zeigt Rafael Wagner die Schrecken des Krieges auf, auch während der Flucht demonstriert er, welch verzweifelte Entscheidungen ein Mensch in dieser Ausnahmesituation treffen muss, um zu überleben, so etwas kann man sich gar nicht vorstellen. Dazu wachsen in dem Roman einige Figuren über sich hinaus, besonders Liubman hat mich beeindruckt. Doch da wir es hier mit einem Debüt zu tun haben, hat der Roman natürlich auch einige Schwächen, es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Besonders der Schreibstil hat mir am Anfang Probleme bereitet. Die Sätze sind sehr kurz und abgehackt, dadurch kam kein richtiger Lesefluss zustande, außerdem enthalten sie mehr Informationen als Emotionen. Ich habe einen Moment gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, aber dann hatte ich große Freude beim Lesen. Daher kann ich diesen Roman guten Gewissens weiterempfehlen.

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