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„The Watchers“ ist bereits der dritte Near Future Thriller, den John Marrs in dieser wage zusammenhängenden Reihe veröffentlicht hat. Der Roman beschäftigt sich mit den technologischen Fortschritten, die es möglicherweise in den nächsten Jahren geben könnte und dreht sich nach Partner finden per DNA-Match (The One) und autonomen Fahrzeugen (The Passengers) nun um die Möglichkeiten Staatsgeheimnisse sicher vor Hackern zu verstecken. Nachdem vorherige Versuche, die Geheimnisse sicher zu lagern, gescheitert sind beschließt die britische Regierung die Informationen in genetischen Code umzuwandeln und ausgewählten Zivilisten zu implantieren. Im Austausch dürfen die so genannten Wächter mit einer neuen Identität und ohne Geldprobleme ihr Leben verbringen. Allerdings macht schon bald jemand Jagd auf sie, sodass sie niemandem mehr vertrauen können. Die Handlung wird, wie bereits von Marrs bekannt, abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Wächter erzählt. Dadurch bekommen die Leser*innen einen umfangreichen Rundumblick über die Gründe für den Eintritt der einzelnen Personen in das Programm, insbesondere aber auch auf die unterschiedlichen Auswirkungen, die die Implantation auf sie hat und wie sie mit ihrem neuen Leben umgehen. Die kurzen Kapitel mit den vielen Perspektivwechseln sorgen dafür, dass die Handlung schnell voranschreitet und keine größeren Längen entstehen, gleichzeitig dauerte es aber bis ich einen Überblick über die einzelnen Charaktere hatte und sie richtig zuordnen konnte. Im Buch gibt es zahlreiche Anspielungen auf die beiden Vorgängerbände, die teilweise Spoiler enthalten, sodass ich nur empfehlen kann die Bücher in der Veröffentlichungsreihenfolge zu lesen. Trotzdem werden die Inhalte aus den Vorgängern so integriert, dass das Buch auch als Einzelband lesbar ist. The Watchers besitzt eine konstante Spannung, da es immer wieder Vorgeschichten gibt, die nach und nach enthüllt werden, während die Bedrohung für die Wächter immer größer wird. Im Mittelteil wurde es kurzzeitig etwas ruhiger, im Gesamtbild war dieser Abschnitt aber trotzdem notwendig um den Übergang in das neue Leben der Wächter zu zeigen. Insgesamt ist es ein lohnenswerter Near-Future-Thriller, bei dem die einzelnen Erzählstränge gelungen verknüpft sind, immer wieder spannende Wendungen auftreten und der eine unheimliche Aktualität mitbringt. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne.