trinschen
Ich habe lange nicht mehr so viele Wochen an einem Buch gelesen. John Irving hat einen Schreibstil, der sehr detailreich ist und der sehr geschickt die Perspektiven der einzelnen Charaktere miteinander verwebt. So gern ich das Buch auch gelesen habe, ich brauchte zwischendurch immer mal wieder ein paar Tage Lesepause. Homer Wells ist für mich der stille Held des Buches, auch wenn er irgendwie die ganze Zeit über ein bisschen unnahbar bleibt. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass er irgendwie nicht von dieser Welt zu sein scheint, aber wahrscheinlicher ist, dass er sich sein ganzes Leben lang eine kindliche Neugier für alles Unbekannte bewahrt hat. Dr. Larch und sein Strippenziehen im Hintergrund hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich seine zum teil sehr weitschweifigen Erklärungen und Beschreibungen auch ermüdend fand. Wichtig waren sie, damit am Ende des Buches eine runde Geschichte entsteht. Das Buch hat mich in seiner ganzen Geschichte und mit all seinen Personen fasziniert, weil die Themen Abtreibung und Adoption sowie Liebe in allen Facetten so offen und ohne Wertung dargestellt wurde.