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Merle

Posted on 21.8.2021

Danke an NetGalley und den adeo Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Ich kenne Pater Nikodemus persönlich – ich habe mein FSJ in dem Café und Souvenir-Shop verbracht, die zur Dormitio-Abtei in Jerusalem, seiner Heimat-Abtei, gehören. Sein Buch „Zuhause im Niemandsland“ habe ich während meines Aufenthaltes dort gelesen und fand es wirklich gut. Und mir war auch klar, dass ich #FragEinenMönch auch lesen werde! In unseren persönlichen Gesprächen habe ich die offene Art von Pater Nikodemus sehr zu schätzen gelernt und viele der Fragen, die ihm im Buch gestellt werden, habe ich ihm auch gestellt. Ich finde es einfach toll, dass er sich sowohl im Buch als auch in der Realität solchen Fragen stellt, und es für ihn wenig Tabu-Themen gibt. So hilft Nikodemus dabei, Vorurteile gegen Religion, Kirche, Mönche und Co. zu entkräftigen. Das Buch ist relativ simpel aufgebaut: es gibt 100 Fragen, die manchmal in wenigen Sätzen, und manchmal über Seiten hinweg beantwortet werden. Die Fragen unterscheiden sich stark in ihrer Tiefgründigkeit: von trivialen Themen wie „gibt es im Kloster WLAN?“, „wie groß ist die Zelle?“ oder „hast du einen Fernseher in deiner Zelle?“ bis zu brisanteren Fragen à la „Was hälst du von Homosexualität?“ oder „was stört dich an der Kirche?“ ist alles dabei. Wobei ich finde, dass die trivialeren Fragen etwas überwiegen. Aber das kann ich irgendwie auch nachvollziehen. Nicht viele Menschen hatten wie ich die Chance, das Klosterleben hautnah zu erleben und natürlich ist es interessant zu wissen, wie Mönche leben, ob Alkohol, Fernsehen, Handys und Co. erlaubt sind. Ich glaube wirklich, dass es wichtig war, dass Nikodemus auf solche Fragen geantwortet hat, damit ein allgemeineres Verständnis über das Klosterleben entsteht. Er kann dann ja später noch ein Buch schreiben, in dem er sich nur mit brisanten und/oder philosophisch-theologischen Fragen beschäftigt 😉. Das Cover finde ich übrigens sehr passend: relativ schlicht und zeigt genau, worum es in dem Buch geht: einen Mönch und Fragen. Meine liebsten Fragen aus dem Buch sind einmal die zum Thema "Zweifel" (an der Religion/am Mönch-Sein) und zum Thema "Homosexualität". Zum letzteren Thema möchte ich einmal aus der Antwort von Nikodemus zitieren: „Wenn die Kirche mit derselben Energie, wie sie gegen Homosexualität geschossen hat, Ungerechtigkeit und Hunger bekämpft hätte, wäre die Welt wahrscheinlich eine bessere!“ Und mit diesem Zitat beende ich meine Rezension, vergebe 4 Sterne, und lege euch diesen Buch sehr ans Herz. Wenn ihr euch immer noch unsicher seid, ob das Buch was für euch ist, dann kann ich das HYPERBOLE Video mit Nikodemus mit dem Titel "FRAG EINEN MÖNCH | Nikodemus Schnabel über Zölibat, Abtreibungen, Homo-Ehe & Kindesmissbrauch" auf Youtube empfehlen!

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