origami_buecher
Very Bad Liars ist nun schon der dritte Band der Reihe – aber ob das auch heißt, dass einige Geheimnisse endlich gelüftet werden? Die Antwort lauten: Nein – leider nicht. Und das betrachte ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn einerseits verspricht das noch so viel spannenden Stoff für kommende Teile, aber andererseits ist es in gewisser Hinsicht langsam auch etwas anstrengend. Irgendwann blickt man nämlich nicht mehr durch. Und ich denke das macht das Buch zu dem für mich bisher schwächsten Teil der Reihe – was nicht automatisch heißt, dass es schlecht ist. Aber diese Vergleiche zieht man einfach automatisch (vor allem wenn man den Anfang so heftig liebt wie ich es tue). Bestimmte Dinge, die schon seit Band 1 im Raum stehen, fühlen sich inzwischen für mich zu lang gezogen an. Allen voran das Geheimnis um Reece und Zayn, denn ehrlich: das lässt Mable sooooo dumm rüberkommen und das ist schade, denn eigentlich hat sie ja die „Macht“ und sollte sie auch nutzen, wie sie es selbst des Öfteren teastert. ABER zumindest zum Ende hin gibt’s endlich mal Klartext zu dieser Konstellation und ich hoffe sehr, dass das nicht noch weiter breitgetreten wird. Denn noch länger hätten meine Nerven das nicht ausgehalten. Ich finde es super abwechslungsreich, dass die Jungs inzwischen ihre Schokoladenseite zeigen (haben sie ja auch in Band 2 schon getan) und sogar die ein oder anderen „deutlichen“ Worte hervorbringen (die Szene mit Sylvian war soooooo *kreisch*). Ob das letztendlich auch alles so stimmt und nicht noch eine Finte kommt, sei mal so in den Raum gestellt. Ich hab mich diesen Band echt noch etwas mehr in die Jungs verguckt. Vor allem in Zayn! Dabei war ich Sylvian Fan seit der ersten Minute… Sorry Sylvian! Das Bad-Boy-Gehabe das dennoch zwischendurch durchkam geht mir hingegen inzwischen etwas auf die Nerven. Nicht weil ich es nicht mögen würde – ich liebeee sowas. Aber dann brauch ich langsam auch mal ein paar Belege für ihre bösen Taten und nicht nur Andeutungen. Vor allem wenn immer gleich von Mord die Rede ist. Denn leider kann ich das sonst nicht besonders ernstnehmen. Anders formuliert: immer her mit den Bad-Boys, aber ich möchte Worten auch Taten folgen sehen. Während die Jungs einen immer mehr ans Herz wachsen, tut jeder andere Charakter so ziemlich das Gegenteil. Bestes Beispiel: Harper. Mir ist ehrlich gesagt der Kern ihrer Rolle überhaupt nicht (mehr) klar. Band 1 und 2 waren da noch ziemlich eindeutig, wenn auch mit Geheimnistuereien, aber inzwischen wirkt sie auf mich eher wie einer überflüssige Nebencharakterin (Sorry!), bei der man nicht so ganz weiß, was man überhaupt mit ihr anfangen soll. Und wenn sie wirklich SOOOO ein großes Geheimnis hat, sollte man dem Leser langsam etwas Futter geben, sonst wird’s ehrlich gesagt nervig mit ihr, da sie viel zu wechselhaft ist und plötzlich die Hälfte des Buchs verschwindet und dann ganz anders reagiert als sie sollte. Dabei finde ich, dass Mable dringend eine Starke Rolle neben ihr braucht. Jemand der ihr WIRKLICH Halt gibt und Klartext reden kann. Für mich verkörpert Harper diese Rolle einfach nicht. Kommen wir nun zu Mable. Wobei ich mir ehrlich gesagt noch immer keine richtige Meinung zu ihr gebildet habe. Ich mag ihre Offenheit und das fehlende Schamgefühl, weil sie damit echt Zeichen setzt. Aber gleichzeitig setzt sie ihre Pläne, von wegen „ICH werde SIE benutzen“ nicht wirklich in die Tat um. Wo ist das Durchsetzungsvermögen? Ich versteh schon, der Sex ist geil und da zu widerstehen ist schwer, aber BITTE, zeig Eier! Nur EINMAL! Abgesehen von den Charakteren, muss ich leider auch Teile des Geschehens kritisieren. Jane hat für mich einen der besten Schreibstile überhaupt und erfindet die spannendsten Plots und daran wird sich auch nie etwas ändern. Doch Very Bad Liars hat mich in dieser Hinsicht leider etwas enttäuscht Szenen, die total vielversprechend waren, enden abrupt. Beispiel hierbei sei die erste Szene mit dem Boot. Inzwischen frage ich mich, was überhaupt Sinn des Ganzen war (vor allem wenn die Kings am Ende sowie so immer alles wissen). Das hätte man ruhig etwas ziehen kann, um Spannung aufzubauen – schließlich war das Ende von Band 2 die beste Basis, um direkt zu Anfang von Band 3 richtig reinzuhauen. Vielleicht werde ich jetzt kleinlich, aber auch den Titel muss ich diesmal kritisieren. Normalerweise achte ich auf sowas wenig, aber diesmal kann ich nicht anders, weil der einfach so vielversprechend war. Der Teil nennt sich „Spring-Break“, aber wo war der denn? Abgesehen von einer einzigen Party (die ein Reinfall für Mable und die Kings war), hat man davon nämlich nix gehabt. Was durch die Auflage, das Gelände nicht zu verlassen zwar schon nachvollziehbar ist, aber leider auch einige Möglichkeiten verspielt hat. Der Titel verspricht etwas, das man nicht bekommt und sorgt somit automatisch für Enttäuschung. Wie dem auch sei. All die Kritikpunkte die ich hier äußere, sind nur halb so schlimm, wie sie im ersten Moment erscheinen. Ich muss sie einfach ehrlich nennen, weil es meine Meinung ist, aber ganz ehrlich, trotz allem musste ich auch dieses Buch wieder durchsuchten. Was nicht zuletzt an diesem grandiosen und süchtig machenden Schreibstil liegt (und den heißen Kings). Außerdem machten Reece und Zayn in diesem Band so einiges wett. Ich freue mich schon riesig auf Band 4 und bin gespannt, wie sich das Ganze noch entwickeln wird. Werden wir mehr erfahren? Oder kommen noch neue Geheimnisse hinzu? Wird sich Mable endlich entscheiden? Man weiß es nicht. Aber ich wünsche mir vor allem eines: Backgroundstories zu den Kings. Denn das wird höchste Eisenbahn. Meine Bewertung: 3,5 von 5 Kraniche.