minijane
Klimawandel In einer nahen Zukunft merken die Menschen, wie sich ihr Lebensumfeld aufgrund des Klimawandels erschreckend schnell verändert. Extremwetterereignisse sind an der Tagesordnung. Nach mehreren Dürresommern und Missernten sind Obst, Gemüse oder gar Fleisch für den Normalbürger kaum mehr erschwinglich. In der Folge gibt es Hungersnöte, Arbeitslosigkeit, Armut und immer mehr Obdachlosigkeit. In dem Bemühen um das schnelle Erreichen der Klimaneutralität hat die EU, wie wir in einem Rückblick ins Jahr 2022 erfahren, beschlossen drastischere Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu verlangsamen. Dazu kam ihr die Erfindung einer App von zwei jungen Informatikern gerade recht, mit der der Staat in die Lage versetzt wurde den CO2 Verbrauch eines jeden Bürgers und jeder Firma kontrollieren und reglementieren zu können. Diese App wurde blitzschnell zur Pflicht und eine Kontrollbehörde, die ACON sollte Mißbrauch und Betrug verhindern. Der Autor, Uwe Laub beschäftigt sich schon lange mit ökologischen Themen und versteht es ganz aktuelle Themen in beängstigende Thriller zu verweben. Letztendlich geht es um nicht viel weniger als den Fortbestand der Menschheit, was zugegeben an dystopische Hollywoodfilme erinnert. Die Protagonisten dieses Thrillers sind Julian und Leni Thaler, ein sympathisches Geschwisterpaar, die elternlos einen kleinen Bauernhof auf dem Land bewirtschaften und in den Verdacht geraten, CO2 Betrug begangen zu haben. In dem Versuch, den vermeintlichen Irrtum aufzuklären, geraten die Geschwister in große Gefahr. Sollten sie als Bauernopfer herhalten? Hier stellt sich die Frage, wer die Profiteure der CO2 Reglementierung sind. Die Umwelt? Das wäre zu schön um wahr zu sein! Zuviel Verbrauch von CO2 wird bestraft, kostet mit anderen Worten richtig Geld. Aber durch das Einsparen von CO2 z.B durch Recyceln , kann man seinen persönlichen Fußabdruck verbessern und bekommt CO2 Credits , die sich auch verkaufen lassen. Die "Bösen" in dem Roman waren schnell ausgemacht und es war spannend zu verfolgen, mit welch krimineller Energie sie ihre Ziele vorantrieben und ob sie am Ende zu Fall gebracht werden konnten. Der Thriller hat auf jeden Fall einen großen Unterhaltungswert. "Gut" und "Böse" sind klar definiert. Menschliche Zwischentöne gibt es nicht, und das könnte den ein oder anderen Leser vielleicht stören. Ich habe "Dürre" gerne und schnell gelesen, denn ich hatte Lust auf einen actionreichen dystopischen Thriller. Der Schreibstil des Autors war flüssig und leicht zu lesen und die beängstigende Vorstellung, dass sich die Welt in die, von dem Autor entworfene Richtung entwickeln könnte, hallt noch nach und macht nachdenklich.