daniliest
Andrea ist eine schüchterne junge Frau, die ihr eigenes Leben quasi aufgegeben hat, um sich um ihre krebskranke Mutter zu kümmern. Ihr gewohntes, ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als ein Amokläufer ein Cafè betritt und ihre Mutter den Täter auf seltsame, brutale Art überwältigt und ermordet. Plötzlich befindet sich Andy auf der Flucht, ohne richtig zu wissen warum und vor wem. Parallel dazu wird eine Geschichte aus den 80er Jahren erzählt, die zunächst keine erkennbare Verbindung zur Gegenwart zu haben scheint. Eine Gruppe junger Menschen radikalisiert sich unter dem Deckmantel, die Welt zu verbessern und schreckt dabei selbst vor Mord nicht zurück. Vor vielen Jahren hatte ich Karen Slaughters Roman „Belladonna“ gelesen. Obwohl ich dieses Buch als sehr gut in Erinnerung habe, habe ich die Autorin danach aus den Augen verloren. Zu „Ein Teil von ihr“ habe ich eigentlich nur gegriffen, da es demnächst als Netflix Serie erscheinen soll und weil die Inhaltsangabe interessant klang. Wow – was soll ich sagen – ich bin völlig begeistert von diesem Buch und muss definitiv mehr von Karin Slaughter lesen. „Ein Teil von ihr“ umfasst 540 Seiten, die in kleiner, enger Schrift bedruckt sind. Eine Tatsache, die mich zunächst ein wenig eingeschüchtert hat – völlig zu Unrecht, denn jede Seite dieses Thrillers ist wahnsinnig spannend. Ich fühlte mich nie auch nur eine Minute gelangweilt. Sowohl die Handlung in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit überzeugt durch ein konstant hohes Erzähltempo. Die Ereignisse überschlagen sich permanent. Ich empfand die Geschichte als ziemlich originell, so dass mir die teilweise recht naiven Charaktere nichts ausmachten. Für mich war „Ein Teil von ihr“ ein Highlight und ich bin nun auf die Verfilmung gespannt, insbesondere, da ich mir nicht vorstellen kann, wie der finale Plottwist, der nur zwischen den Zeilen angedeutet wird, auf dem Bildschirm vermittelt werden soll.