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monerl

Posted on 20.12.2017

Kurzmeinung: Handlung: Der Autor nimmt den Leser wieder nach Syrien mit, in die Hauptstadt Damaskus und erschafft, wenn man sich mit Schamis Erzählkunst ein bisschen auskennt, ein großes Gemenge aus verschiedenen Protagonisten aus unterschiedlichem Stand, verschiedenen Religionen, Wünschen... Die Geschichte enthält Intriegen, Gewalt, Verwicklungen, Eifersucht, Liebe, Familie ... und kommt wegen einigen Längen sehr spät zum titelgebendem Geheimnis. Alles rankt sich um Hamid, den Kalligraphen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die arabische Schrift umzugestalten, sie durch Vereinfachung zu reformieren. Dabei bleibt seine Frau Nura, sein und ihr soziales Leben, völlig auf der Strecke. Charaktere: Hamid, Nura, Salman - die Protagonisten. Es wird viel über ihr Leben erzählt. Nach und nach entfaltet sich das Gesamtbild und man bekommt die Figuren etwas zu fassen. Doch konnte ich zu keiner eine Art Nähe spüren. Hamid war immer ein sehr arroganter, klischeebehafteter Typ. Aber auch seine leidgeplagte Ehefrau Nura nahm mich nicht für sich ein. Trotz ihres unschönen Lebens, bedauerte ich sie nicht, und fühlte auch nicht ihr Glück als Salman zu ihrem Geliebten geworden ist. Salman nahm ich als ziemlich blass wahr. Zudem gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die den Roman vervollständigen, ihn aber auch manchmal unnötig aufblähen. Spannung: In diesem Roman ist der Titel irreführend und sehr schlecht gewählt. Ich wartete auf ein spezielles Geheimnis, das sich aufzudecken lohnt. Darauf baute sich meine Spannung auf. Nachdem es aber kein Geheimnis in dieser Form gab, quälte ich mich immer wieder durch viele Längen durch die Geschichte. Schreibstil: Der Autor ist sich in seiner Erzähl- und Schreibweise treu, die für den Leser Wiedererkennungswert hat. Hier hat mich aber gestört, dass es zum Ende noch einen zweiten Teil gab, der, für einen schönen Lesefluss, in den großen ersten Hauptteil hätte eingewebt werden sollen. So fühlte sich das Ganze für mich etwas zerpflückt an. Ende: Zum Schluss ist alles klar und keine Fragen bleiben offen. Viele Geschichten, die das große Ganze bilden, wurden auserzählt. Aber so richtig begeistern konnte mich dieser Roman nicht. Er war gut aber es reichte nicht zu einer herausragenden Geschichte, wie ich sie bei "Sophia oder der Anfang aller Geschichten" oder auch bei "Die dunkle Seite der Liebe" vorgefunden hatte. Der Fokus auf die arabische Schrift und ihre Entwicklung und die Kalligraphie war mir zu unausgewogen. Insbesondere deshalb, da ich darauf in dieser Art, durch Titel und Klappentext, nicht gefasst / vorbereitet war. Zugabe: Am Ende des Buches gibt es eine tolle Zugabe über die islamische Kalligraphie und ihre Kunstwerke, die islamische Schrift und das arabische Alphabet. Da ich die arabische Schrift liebe, sie wunderschön finde und sie gerne schreibe und zu optimieren versuche, ist das ein großes Highlight für mich. Aber ich dachte nicht, dass das mitunter das eigentliche Thema des Buches ist. Fazit: Ein typischer und ausschweifender arabischer Roman mit Themenschwerpunkten, die damals wie auch heute noch, in der arabischen Welt aktuell sind. Zu viele Geschichten in der Geschichte haben hier den Roman aufgebauscht. Ganz nett, doch Schami kann es besser.

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