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Merle

Posted on 13.8.2021

"Ayoola has her knife on her, since she carries it the way other women carry tampons." In “Meine Schwester, die Serienmörderin“ geht es genau um das, was der Titel sagt: Korede’s jüngere Schwester Ayoola hat schon drei ihrer Freunde umgebracht – in Notwehr, laut Ayoola. Korede hilft natürlich ihrer kleinen Schwester dabei, die Taten zu vertuschen und die Leichen zu entsorgen. Natürlich ist sie irgendwann genervt von ihrer Schwester… aber sie vertraut Ayoola, dass diese wirklich aus Notwehr so drastische Maßnahmen ergreifen musste. Und so leben beide ihre Leben weiter… bis Ayoola sich für Tade interessiert. Tade ist Arzt in dem Krankenhaus, in dem Korede als Krankenschwester arbeitet. Korede befürchtet nun, dass Tade das selbe Schicksal bevorsteht wie Ayoolas vorherigen Beziehungen, und versucht das zu verhindern. Ein düsteres, aber auch gleichzeitig witziges Buch über Beziehungen und Schwestern. Die kurzen Kapitel berichten einerseits aus der Gegenwart, aber geben auch Einblicke in die teils schwierige Kindheit der beiden Schwestern. Am besten fand ich Koredes Gedanken. Sie ist eine unglaublich kluge und lustige Frau, und es hat mir Spaß gemacht, etwas Zeit in ihrem Kopf zu verbringen. Das Buch spielt in Nigeria, und ich wusste vor dem Lesen sehr wenig über das Land. Durch Koredes und Ayoolas Perspektiven habe ich vor allem Einblicke in das nigerianische Familienleben und Justizsystem bekommen. Und ich habe auch definitiv Lust bekommen, mehr über das Land zu erfahren! Ich kann das Buch allen empfehlen, die Lust auf eine düstere-lustige, aber auch ehrliche Erzählung haben, die einen selbst über Moral und familiäre Verantwortungen nachdenken lassen.

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