eulenmatz
MEINUNG: Von hier bis zum Anfang ist mir schon vor einiger Zeit ins Auge gefallen und ich wusste irgendwie sofort, dass das hier eine Geschichte für mich sein wird. Der Autor A.J. Finn zieht hier einen Vergleich zu dem Buch Der Gesang der Flusskrebse, welches ich auch sehr mochte und mich umso gespannter auf die Geschichte in Cape Haven gemacht hat. Cape Haven ist ein fikiver Ort in Kalifornien und die Heimat der 13-jährigen Duchess und ihrem kleinen Bruder Robin. Duchess zieht ihren Bruder praktisch allein groß, da ihre Mutter Star dazu nicht wirklich in der Lage ist. Der frühe Tod ihrer Schwester vor 30 Jahren führte sie in die Depression und Abhängigkeit von Drogen und Alkohol, so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Die Geschichte beginnt damit, dass Vincent King, der Mörder von Stars Schwester entlassen wird. Ich muss sagen, dass diese Entlassung gar nicht so einen großen Aufschrei in Cape Haven erweckt, wie ich mir vorgestellt hatte, aber um die Umstände des Todes von Stars Schwester wissen wir als Leser einfach noch nicht genug, um dies beurteilen zu können. Sein bester Freund Walk, der auch der zuständige Police Officer in Cape Haven ist, holt ihn sogar ab. Walk ist eine zentrale erzähle Person in der Geschichte. Wie gesagt, dass klärt sich alles noch auf, aber mir erschien es doch zunächst ziemlich seltsam, auch nach 30 Jahren. Der Tod von Stars Schwester und die Ereignisse darum sind der Ausgangspunkt für das Schicksal vieler Leute, auch für Duchess und Robin. Duchess ist ein sehr temperamentvolles und für ihr Alter sehr reifer Mädchen. Es ist deutlich, dass ihre Kindheit schnell vorbei gewesen ist und sie sich in ihrem noch sehr jungen Alter komplett allein um den 5-jährigen Robin kümmert. Man spürt durch den ganzen Roman, wie innig die Geschwisterbeziehung ist und wie sehr sich beide aneinander klammert. Mit der Rückkehr von Vincent nimmt das Drama der Geschichte dennoch seinen Lauf. Man muss sich hier darauf einstellen, dass der Autor immer noch etwas drauf legt, vor allem für Duchess und Robin. Duchess tut zwar immer auf sehr hart und ihrer innerer Hass zerfrisst sie förmlich, aber beide wünschen sich auch ein Zuhause und endlich mal Stabilität. Das finden sie immer mal wieder und dann wird es ihnen wieder genommen. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass die beiden endlich mal Glück haben. Ich habe mich allerdings beim Lesen häufiger gefragt, worauf die Geschichte hinarbeiten möchte. Auch wenn es ein Roman ist, ist darin auch ein Kriminalfall verpackt und Walk macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei gerät er ein bisschen vom Weg ab, weil die Freundschaft und der Glaube an Vincent einfach übermächtig sind. In meinen Augen entfaltet sich das ganze Drama der Geschichte erst gegen Ende als der Autor noch die letzten Fäden zusammen zieht und das hat mich wirklich sehr geschmerzt. Ein Ereignis hat das Leben von so vielen Personen zerstört. FAZIT: Von hier bis zum Anfang hat für mich seine komplette Wirkung erst mit dem Ende wirklich entfaltet und wir mir dadurch auch im Gedächtnis bleiben. Dazwischen habe ich mich manchmal gefragt, wo die Reise hier hingehen soll, vor allem für Duchess und Robin. Beim Lesen war mein sehnlichster Wunsch, dass diese beiden eine Zuhause bekommen und eine Zukunft haben werden.