rose75
+ + eine Familientragödie in Südschweden Obwohl das Cover nicht besonders spektakulär ist, hat es mich angesprochen und der Klappentext hat sich vielversprechend angehört. Im Verlauf der Geschichte versteht man dann auch, was mit Cover und Titel gemeint ist. Der Orkan Gudrun hat im Januar 2005 eine Spur der Verwüstung durch Schweden gezogen und dieser Sturm begegnet uns auch in der Handlung. Bei diesem Buch handelt es sich um eine ruhige, stellenweise melancholische Erzählung bei der zwei Hauptpersonen im Vordergrund stehen, die sich ihren inneren Schattenthemen stellen und ihren Platz in der Gemeinde/Gesellschaft finden müssen. Die Geschichte spielt in dem kleinen südschwedischen Ort Marbäck. Im Jahr 1994 kam Lovisa (20) bei einem Hausbrand ums Leben, genauere Untersuchungen ergaben, dass sie an einer gewaltsam zugefügten Kopfverletzung verstorben ist. Als Täter kommt für die Polizei und auch die Gemeinde nur ihr hitzköpfiger Freund Edvard in Frage, der in der Nähe des Brandes verletzt und bewusstlos aufgefunden wurde. Edvard war die wichtigste Bezugsperson für seinen Neffen Isak, der nach der Verhaftung und späteren Verurteilung den Boden unter den Füssen verliert. Neben Isak, spielt der junge Polizist Vidar eine wichtige Rolle. Über die Jahre bekommt er Zweifel an der Schuld von Edvard und beginnt neben seiner Arbeit eigenen Spuren nachzugehen. Zeitlich orientiert sich die Handlung an wichtigen biographischen Wendepunkten in Isaks Leben. Kleinkind - Teenager - junger Erwachsener. Immer in Zeiten des Wandels und der Neuorientierung wird er mit dem Schatten des Familienerbes, einem Hang zu Aggression und Gewalt, konfrontiert. Obwohl der Autor mit kurzen Kapiteln und schnellen Szenenwechseln arbeitet, hat das Buch ein eigenes Tempo. Es hat sich bei mir keine Spannung aufgebaut, aber es hat sich eine Neugier eingestellt, die wissen wollte, was damals wirklich passiert ist. Das hat mir durchaus gut gefallen.