Fina
Gestaltung: Diese Reihe ist durch und durch ein wahres Highlight, was die Gestaltung angeht. Die Bücher haben alle ein Lesebändchen und eine sehr hochwertige Bindung. Die Umschläge sind mit hübschen Zeichnungen und einigen Veredlungen sehr gelungen, einige Bereiche sind ausgespart, sodass Zeichnungen zu sehen sind, die sich direkt auf den "nackten" Covern befinden. Denn selbst ohne Schutzumschlag sind die Bücher wahre Kunstwerke - alle Bände haben eine unterschiedliche Gestaltung unter dem Umschlag, sind aber rundherum gestaltet. Im Inneren geht es weiter - die Innenklappen sind mit schönen Zeichnungen versehen, und es gibt alle paar Seiten kleinere Illustrationen passend zum Text, oder ganzseitige Bilder. Hier kann man so viel entdecken, es lohnt sich! Darum geht's: Elizabeth wird über die Weihnachtsferien von ihrer Tante und ihrem Onkel abgeschoben und in ein abgelegenes Hotel verfrachtet. Als sie das Winterhaus bezieht, ergeben sich so einige Ungereimtheiten für das neugierige Mädchen. Weshalb verspürt sie im Hotel so ein eigenartiges Kribbeln in der Magengegend, bevor etwas passiert? Weshalb verhält sich der Hotelbesitzer so merkwürdig? Wer schleicht nachts in der Bibliothek herum? Gemeinsam mit ihrem neu gewonnenen Freund Freddy begibt sich Elizabeth auf Spurensuche und deckt dabei das ein oder andere wohlgehütete Geheimnis der Vergangenheit auf... Idee/Umsetzung: Ich werde in dieser Rezension über die Reihe als Ganzes sprechen, ohne Spoiler aus den Folgebänden. Alle inhaltlichen Bezüge beziehen sich auf den ersten Band. Die Idee hinter dieser Buchreihe ist schnell erklärt: Ein Mädchen kommt ins Hotel Winterhaus und erlebt dort unvergessliche Weihnachtsferien. Doch was macht diese Reihe so besonders? Für mich sind es einige Aspekte. Zum einen liebe ich persönlich Hotel- und Internatssettings, weil ich die Atmosphäre gleichermaßen gemütlich und geheimnisvoll finde. Besonders Hotel Winterhaus hat eine lange Tradition und schon so manche Gäste beherbergt. Wir tauchen gemeinsam mit Elizabeth in die Hotelgeschichte und auch die Vergangenheit der Familie Falls ein. Zum Teil kommt es zu recht komplexen Verstrickungen innerhalb des Stammbaums und es gibt so manche Überraschung. Weiterhin heißt das "Winterhaus" nicht von ungefähr so, denn hier ist es die meiste Zeit des Jahres eiskalt, und Elizabeth kann in den Winterferien, wie auch an Ostern nach Belieben Schlittschuhlaufen, Rodeln oder die Skier auspacken. Das kalte Setting hat sehr zur Gemütlichkeit der Geschichte beigetragen und ich stelle es mir auch großartig vor, diese Reihe in der Weihnachtszeit zu lesen. Eine weitere spannende Besonderheit sind die versteckten Geheimnisse und Rätsel in den Geschichten. Elizabeth und Freddy sind beide sehr clever für ihr Alter und lieben es versteckte Botschaften und Codes zu entschlüsseln. Wer sich ebenfalls für Anagramme, Rückwärtslesen oder Geheimsprachen interessiert, wird hier bestens unterhalten und zum Miträtseln eingeladen. Ich habe zwar selten eines der Rätsel vor den zwei Freunden knacken können, aber es war mir eine Freude, den beiden dabei zuzusehen, die Geheimnisse des Hotels zu entschlüsseln. All diese besonderen Ideen wurden vom Autor zu einem einzigartigen Leseabenteuer zusammengetragen, das einfach sehr viel Spaß macht und eine unvergleichlich gemütlich, urige Atmosphäre verströmt. Die Umsetzung ist wunderbar gelungen und ich finde die Vergleiche mit Harry Potter ziemlich passend. Lustigerweise hat sogar die Handlung einige Themen, die sehr an Harry Potter erinnern, was mich aber nicht gestört hat, es ist mehr diese Stimmung aus Magie, Geheimnis und einem absoluten Wohlfühlort, was mich zu diesem Schluss gebracht hat. Figuren: Die Figuren machen ebenfalls einen Großteil der Magie der Geschichte aus. Allen voran Elizabeth, die eine wirklich spannende Protagonistin ist. Freddy mochte ich in Band 1 tatsächlich nicht so gerne, aber in den Folgebänden ist auch er mir ans Herz gewachsen. Ob Leona, Norbridge oder die zwei Puzzle Herren aus der Lobby, ich konnte allen Figuren mit ihren herrlich schrulligen und überspitzten Charakterzügen etwas abgewinnen. Es gibt zudem eine wirklich tolle Charakterentwicklung aller Figuren, und besonders die Beziehung zwischen Norbridge und Elizabeth hat mir sehr gefallen. Ende: Ich war wirklich extrem traurig als die Reihe zu Ende war. Wegen der besonderen Spannung habe ich die Bücher innerhalb eines Wochenendes inhaliert und Elizabeth nur schweren Mutes ziehen lassen. Ich wäre mehr als glücklich, wenn der Autor vielleicht noch einen Zusatzband herausbringen würde, ein Wiedersehen mit den Figuren würde mir große Freude bereiten. Fazit: Mit "Winterhaus" hat Ben Guterson eine ganz besondere Trilogie geschrieben, die voller Magie und Geheimnis steckt. Ich habe es sehr genossen, im Hotel Winterhaus einzuziehen und über drei wundervolle Bände Elizabeth beim Rätseln zu begleiten. Die Reihe findet die perfekte Balance zwischen Spannung und urigem Wohlfühlfaktor, sodass ich sie Groß und Klein gleichermaßen ans Herz legen kann - unbedingt lesen!