eliza und james
Der Abschluss einer sehr gelungenen Saga um die Brucknerbräu Dynastie. Mir hat die Fortentwicklung der Geschichte erneut sehr gut gefallen. Das Cover ist bunt gestaltet. Man erkennt eine junge Frau, welche etwas nachdenklich zur Seite blickt. Im Hintergrund erkennen die Leser die teilweise zerstörte Münchner Frauenkirche. Der Klappentext beschreibt den wesentlichen Handlungsstrang ausführlich und gibt so wichtige Details bereits preis, ohne zu viel Spannung vorwegzunehmen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 18-jährige Lotte, das Kind von Clara Bruckner und René Kurowsky, welche ursprünglich in die USA vor den Nationalsozialisten geflohen ist. Nach einem Flugzeugabsturz, welchen sie glücklicherweise überlebt hat, kommt Lotte in ein Deutschland zurück, welches kurz vor der Niederlage im zweiten Weltkrieg steht. Lotte ist eine selbstbewusste Frau, die weiß was sie will. Sie wird herzlich von ihren Großeltern Antonia und Melchior Bruckner in München aufgenommen. Dabei erlebt sie trotz des Familienzusammenhaltes die schrecklichen Vorgänge am Ende des Krieges 1944. Als bedeutsame Nebenfiguren treten Gero von Stetten ein Physikdoktorand, welcher Clara in ihren Bann zieht, sowie der bereits in den Vorgängerbänden beliebte Ferdinand Schwabinger und Hermine Schulte eine Mitarbeiterin des Brucknerbräus in Erscheinung. Vor allem Gero von Stetten ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Obwohl er nüchterner Physiker ist, zeigt er doch in vielen Situationen sehr viel Humor und Empathie. Er muss eine schwere Entscheidung treffen und zeigt dabei viel Mut und Selbstdisziplin. Er hat sich dabei als meine Lieblingsfigur herauskristallisiert. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind bis auf am Ende der Geschichte keine Zeitsprünge zu erkennen. Der Schreibstil der Autorin ist leicht, gut lesbar und immer wieder mit Dialekten (bayerisch oder berlinerisch) unterlegt. Dies hat mir bereits in den vorherigen „Brauhausbüchern“ sehr gut gefallen. Als Besonderheit sind neben einem Personenverzeichnis, ein Überblick über die verschiedenen Redewendungen sowie im Buchdeckel eine Stadtkarte von München abgebildet. Das Fazit des Romans ist sehr gut. Die Autorin hat das schwierige Thema zweiter Weltkrieg sehr gut aufgearbeitet. Vor allem die verschiedenen Stimmungen und Gefühlslagen schafft die Autorin dem Leser sehr gut rüberzubringen. Ich kann allen Fans von Brauhauskultur, aber auch von historischen Romanen guten Gewissens eine klare Leseempfehlung geben. Ich bedanke mich bei Rowohlt für die Zusendung eines Rezensionsexemplars. 9/10P.