thrillerleser
Alina Gregoriev arbeitet als Physiotherapeutin und ist als Dreijährige erblindet. Sie soll den inhaftierten Serientäter Dr. Zarin Suker behandeln und dabei Details zu seinen Taten herausfinden. Suker wurde festgenommen, weil er Patientinnen die Augenlider entfernt und sie danach missbraucht hat. Alina fungierte schon beim Serientäter „Der Augensammler“ als Medium und so liegt die Hoffnung nahe, dass sie auch bei Suker Erfolge verbuchen kann. Der Autor weist zu Beginn des Buches klar darauf hin, dass man „ Der Augenjäger“ lesen kann ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band „Der Augensammler“ zu haben. Man kann! Ich tendiere jedoch dazu, zu widersprechen. Denn viele Feinheiten erkennt man nur, wenn man den ersten Teil auch gelesen hat. Einerseits geht nämlich die Handlung rund um den vermissten Julian und seinen traumatisierten Vater Alexander Zorbach weiter. Andererseits hat man mit Alina Gregoriev und Dr. Zarin Suker einen neuen Serientäter, der überführt werden muss. Sebastian Fitzek ist vor allem in seinen neueren Werken bekannt dafür, vieles komplett zu überzeichnen. Auch hier in diesem älteren Werk, darf man so manches Mal nicht zu viel hinterfragen, sondern sollte Handlungen von Figuren annehmen, wie sie sind. So staune ich zum Beispiel immer wieder, wie schnell sich seine Figuren von Verletzungen oder Operationen erholen. Eindrücklich ist die Figur Alina beschrieben. Da merkt man die herausragenden Recherchen von Sebastian Fitzek betreffend Menschen mit einem Sehverlust. Sie ist taff und mit einem herausragenden Willen gesegnet. Dieser Thriller ist harte Kost und es gibt etliche Szenen, da hatte ich Gänsehaut vor Ekel. Nicht nur, weil es brutal und grausam wird, auch auf der psychischen Ebene gibt es so einige Passagen, die mich haben schlucken lassen. Hier in diesem Buch hat man es nämlich nicht nur mit einem Serientäter zu tun. Nein, gleich zwei treiben ihr Unwesen. So wird es gegen Schluss sehr nervenaufreibend und spannend, denn sie müssen beide überführt werden.