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bibliomarie

Posted on 4.8.2021

Als der 15jährige Oscar nicht nach Hause kommt, sieht es eher nach freiwilligem Verschwinden, als nach einem Verbrechen aus. Doch eine seltsame Nachricht, die im Elternhaus gefunden wird, macht Jeppe Kørner und Kollegin Anette Werner misstrauisch. Auch scheinen Oscars Eltern ein besonderes Familienleben zu führen. Als dann in einer Müllverbrennungsanlage die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, rollen die Ermittlungen an. Jeppes gute Freundin Esther di Laurentis arbeitet an einer Biografie über eine bekannte Anthropologin und deren Forschung über Trauerrituale. Als sie nach Bildern für ihre Arbeit im Netz sucht, stößt sie auf eine verstörende Fotografie. Der neue Krimi von Katrine Engberg ist wieder ein faszinierendes Buch. Der Plot ist unglaublich spannend, vielschichtig und raffiniert. Sie seziert sehr gekonnt die Fassade der Familie Dreyer-Hoff und zu sehen, wie sie bröckelt, die Risse in der Wohlanständigkeit immer breiter werden, habe ich mit großem Vergnügen gelesen. „Das Nest“ mochte ich nicht mehr aus der Hand legen, genau wie es mir mit den früheren Büchern der Autorin ging. Engberg ist eine Meisterin, wenn es darum geht, die Spannung sehr subtil aufzubauen und den Leser in ihre Geschichte zu ziehen. Zwischendurch blitzt immer wieder ihr Humor auf und auch das trägt sehr zur Unterhaltung bei. Ich habe es auch sehr genossen, mit Esther und Gregor zwei Figuren aus früheren Geschichten wieder zu treffen, wobei es Esther sogar gelingt, der Ermittlung eine entscheidende Wendung zu geben. Bis zum hochdramatischen Finale hat mich das Buch in Atem gehalten und das ergibt eine 5 Sterne-Empfehlung.

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