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Prall gefüllte, bunte Dino-Enzyklopädie Kaum eine Tierart motiviert und fasziniert Kinder so sehr wie Dinosaurier. „Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas“ befasst sich ausführlich mit diesen besonderen Lebewesen. Das Buch beginnt mit einer Einführung: In welchem Zeitalter haben Dinosaurier gelebt? Wo wurden sie entdeckt? Wie entwickelten und veränderten sie sich? Anschließend wird auf ihr „plötzliches Ende“ eingegangen. Die folgenden Seiten widmen sich den Dinosauriern, die in Nordamerika lebten und gefunden wurden, einzelne Arten werden hier vorgestellt. Anschließend geht es nach Südamerika und Europa, wo viele Meeresreptilien heimisch waren. Auch Asien hatte spezielle Dinoarten zu bieten, wie das Buch anschaulich zeigt, z.B. einige gefiederte Dinos. Im Kapitel „Afrika“ konzentriert sich der Atlas u.a. auf die „Sauropodomorphe“, die Vorfahren der Sauropoden. Den Abschluss bilden die Tiere der Antarktis und Australiens. Auf der letzten Seite finden sich Worterklärungen von Fachausdrücken wie „Binokulares Sehen“ oder „Theropoden“. Die kurzen Sachtexte zu den verschiedenen Unterthemen sind gut verständlich und kindgemäß in einfachen Sätzen formuliert. Einzelne Dinosaurierarten werden in knappen, übersichtlichen Steckbriefen mit wichtigen Informationen wie Nahrung oder Größe vorgestellt. Alle Seiten haben kleinere Entdeckerklappen oder lassen sich im Ganzen noch einmal aufklappen. Die Klappen bestehen aus recht dünner Pappe, die leicht einreißt. Es gibt graphische Darstellungen wie Zeitleisten oder einen Querschnitt der Erde, aber auch Fotos, zum Beispiel von Skeletten oder Dinoforschern bei der Arbeit. Die Illustrationen der Dinosaurier und Menschen sind auf sehr individuelle, spezielle Art gestaltet: in gedeckteren, nicht grellbunten Farben, ziemlich kantig und klar strukturiert. Kinder ab sieben Jahren haben garantiert Spaß am Schmökern in diesem Buch, wenn sie auch noch nicht alle Sachinformationen vollständig begreifen werden. Dank dieser Enzyklopädie wird jeder kleine und große Dinosaurierexperte noch etwas dazulernen. Hier steckt wahnsinnig viel Wissen drin, das sich auf einmal alles gar nicht erfassen lässt. Bei jedem Lesen entdeckt man sicher noch etwas Neues: Wie geht eine Ausgrabung genau vor sich? Wie entsteht ein Fossil? War der Balaur Pflanzen- oder Fleischfresser? Welche Dinos sind lebend gebärend ? Und was kaufte ein Bauer um 1875, nachdem er das erste vollständige Urzeit-Vogel-Skelett gefunden und veräußert hat? Angesichts der gigantischen Menge an Wissen geht für mich mitunter ein wenig die Übersichtlichkeit verloren. Manche Seiten wirken fast ein wenig überladen, auf den ersten Blick gar recht unsystematisch. Die Gliederung des Buchs war für mich nicht immer klar nachvollziehbar. Die Leser müssen sich definitiv erst „einlesen“ und sich an die vielfältige, individuelle Gestaltung gewöhnen. Dennoch ein mit Wissen und zahlreichen Informationen prallgefüllter, abwechslungsreicher, hochinteressanter, anspruchsvoller, bunter Dino-Atlas, der inhaltlich keine Wünsche offen lässt. Für echte Dinofans ein Muss.