lujoma
Wie geht es weiter in der Lebensmitte? Als Evas erwachsene Tochter plötzlich auszieht, verliert ihr Leben seinen Inhalt. Seit einem tragischen Unfall vor 15 Jahren hat sie sich um Alisa gekümmert, die im Rollstuhl sitzt. Die Tochter weit weg, die Ehe mehr ein Nebeneinander, den Beruf als Schauspielerin schon sehr lange nicht mehr ausgeübt… In Eva breitet sich eine große Leere aus. Stundenlang spaziert sie durch den Park und lernt dort schließlich Ben kennen. Er weiß nichts von ihr, so kann sie mit ihm ihre Träume erzählen und entspannte Stunden erleben. Doch wie soll Evas Zukunft aussehen? „Die Frau im Park“ ist ein angenehm zu lesender Roman mit Tiefgang. Was passiert in der Lebensmitte, wenn viel Veränderung ist? Ist dann Zeit für Träume? Und welche Chancen gibt es für eine Ehe, wenn jeder sein eigenes Leben lebt und man kaum miteinander redet? Detailliert und sehr einfühlsam beschreibt die Autorin ihre Hauptprotagonistin Eva, lässt teilhaben an deren Gedanken, Gefühlen und Sehnsüchten. So kann man sich gut in Eva hinein versetzen. Die Zufallsbekanntschaft Ben ist für Eva die Rettung aus den Grübeleien, er ist einer der zuhört und ihr Mut macht es wenigstens zu versuchen. So ist er mir sympathisch. Mit Evas Freundin Ricarda dagegen konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Sie betont zwar immer, dass sie die beste Freundin ist, hört Eva aber nicht wirklich zu und bremst sie auch eher aus. Evas Ehemann Johannes bleibt für mich lange undurchsichtig, ein Workaholic, der ständig im Büro oder auf Dienstreise ist egal ob Sonn- oder Wochentag. Erst am Ende der Geschichte wird er sympathischer. Alisa, die Tochter, mag ich sehr gern. Sie ist, trotz Handicap, eine fröhliche junge Frau, die weiß was sie will. Das Cover und auch die Innengestaltung des Buches gefällt mir gut, die Kapitellänge ist angenehm, der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Ich empfehle das Buch gern weiter.