legend_of_bookworm
Da ist es! Mein erstes Jahreshighlight dieses Jahr und obwohl es schon ein paar Tage her ist, dass ich es beendet habe, bin ich immer noch überwältigt. Den Schreibstil von Jay Kristoff durfte ich schon in Nevernight kennenlernen und alleine dieser war ein Grund mir dieses Buch zu kaufen. Jay Kristoff kann es einfach, denn er schreibt unglaublich gut und auf eine ganz einzigartige Weise. Das hat er auch wieder in Stormdancer bewiesen. Für mich ist er der Gott der Schreiberlinge und kaum ein Autor schafft es mich so gewaltig mit Worten zu verzaubern. Es ist genial, wie er Spannung aufbaut und Geheimnisse verpackt und dabei immer noch eine starke Note an Sarkasmus mit einbaut. Wirklich faszinierend und ich freue mich noch mehr von ihm zu lesen. Dennoch zählen noch ganz viele weitere Faktoren dazu, dass ich dieses Buch ein Highlight nenne. Da wäre zum Beispiel das Setting. Die Geschichte spielt in einer dystopischen Fantasywelt im feudalen Japan und enthält einige Steampunk Elemente. Alleine diese Kombination macht es zu etwas ganz Besonderem. Während sich die Menschheit, unter der Herrschaft des Shoguns, langsam selbst vernichtet, gibt es einige Menschen die dies erkannt haben und versuchen den Lauf der Dinge zu ändern. Unter dem Schlachtruf „Der Lotus muss brennen“ versuchen sie das Schlimmste zu vermeiden und kämpfen für ein besseres Leben. Obwohl das Buch schon vor einiger Zeit geschrieben worden ist, finde ich diese Thematik super wichtig und aktuell. Jay Kristoff findet die richtigen Worte, um den Ernst der Lage auf den Punkt zu bringen und verpackt wichtige Gedanken zu diesem Problem in wundervoll metaphorische Zitate, die unter die Haut gehen und mich teilweise sprachlos zurückgelassen haben. Ich finde es generell immer klasse, wenn Fantasygeschichten dazu anregen, sich selbst Gedanken zu machen, über sein aktuelles Leben und grundsätzliche Dinge in Frage zu stellen. Was mich sehr überwältigt hat ist die japanische Kultur, die in der Geschichte vorkommt. Es ist so, als wäre man selbst in Japan und ich muss zugeben, dass ich von der Schönheit der Orte, den ganzen japanischen Begriffen und den japanischen Redewendungen am Anfang etwas erschlagen war. Ohne das Glossar wäre ich wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen. Dadurch habe ich etwas gebraucht, um einen Einstig in die Geschichte zu finden und somit würde ich auch sagen, dass der Anfang etwas komplex ist, aber das legt sich dann auch schnell wieder. Japanfans kommen hier aber definitiv voll und ganz auf ihre Kosten und man merkt auch, wie viel Liebe zum Detail mit eingebunden worden ist. Als Nächstes kommen wir zu den Charakteren, die mich auch sehr an die Figuren aus Nevernight erinnert haben. Yukiko ist, trotzt ihres jugendlichen Alters, sehr clever und mutig. Sie besitzt in manchen Situationen unglaublich viel Stärke, steht für ihre Freunde ein und ist durch und durch eine Kämpfernatur. Aber manchmal ist sie auch einfach nur das aufmüpfige 16-jährige Mädchen, dass teilweise voller Trauer und Schmerz steckt und dessen Welt immer mehr aus dem Gleichgewicht gerät. Mit Buruu hat sie einen unglaublich tollen und engen Freund gefunden und dass Band das zwischen ihnen ist, ist unfassbar stark. Buruu macht Yukiko in gewisser Weise aus und lehrt Yukiko so einiges. Und um ehrlich zu sein erinnert er mich, mit seinen direkten und sarkastischen Sprüchen sehr an Herr Freundlich, aus Nevernight. Ihre Konversationen sind teilweise echt zum Lachen. Zusammenfassend kann ich das Buch wahrscheinlich noch auf ewig in den Himmel loben, denn es stimmt hier wirklich alles und grade das Ende war so episch, dass ich eigentlich nicht noch so lange auf die Übersetzung von Band zwei warten möchte. Ganz klare Leseempfehlung!