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Rebecca

Posted on 25.7.2021

Rezension: „Speed my Heart“ von Sarah Saxx Nachdem der erste Band der Dilogie vollständig in verschiedenen Blautönen gehalten gewesen ist, wurde beim zweiten Band zur Farbe grün in verschiedenen Abstufungen gewechselt. Als besonderes Highlight haben wir auch bei „Speed my Heart“ wieder die weißen herausgestanzten bzw. hervorgehobenen Reifenspuren, die, wenn man beide Cover nebeneinanderlegt, ein ergänzendes Bild ergeben. Der Buchtitel prangt mittig auf dem Cover, während die Autorin am oberen Rand und der Verlag in der unteren linken Ecke genannt ist. In Kombination mit dem Klappentext spielt „Speed my Heart“ als Titel wohl auf die schnelle Gefühlsentwicklung und die daraus entstehende Beziehung zwischen den Protagonisten Mae und Eric an. Zumindest ist dies die Vermutung, die ich rein aufgrund des Äußeren des Buches anstellen kann. Charaktere Mae Headrick studiert an der Universität auf Grundschullehramt und lebt mit ihren Anfang 20 immer noch im Hause ihrer Mutter, was sie teilweise ein wenig in ihrer persönlichen Entwicklung einschränkt. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, da dieser sich kurz nach ihrer Geburt aus dem Staub gemacht hat. Neben dem Studium trifft sie sich viel mit ihrer besten Freundin Jen oder arbeitet nebenher in einer kleinen Pizzeria. Da sie Aaron, dem besten Freund ihres Bruders, etwas schuldet, verpflichtet dieser sie, ihn auf verschiedene Supercross-Events zu begleiten, auch wenn sie keine Ahnung von dem Sport hat, geschweige denn ihn mag. Mae ist eine sehr direkte, offene und meist fröhliche Person, die man leicht ins Herz schließen kann. Eric Guyette ist ein bekannter Supercross-Fahrer und wird bei der diesjährigen Weltmeisterschaft als Favorit gehändelt. Er steht in starker Konkurrenz zu Domenic Ramos, der ihn mit seinem provakanten Verhalten öfter zu hitzköpfigen Entscheidungen verleitet. Eric ist sehr ehrgeizig und immer auf Bestform bedacht. Außerdem ist er ein Frauenheld durch und durch, der nichts anbrennen lässt und auch noch nie auf eine feste Beziehung aus war. Diese Einstellung verleitet auch seine beste Freundin Brooke, Protagonistin aus Band 1 der Dilogie, ihm öfter mal den Kopf gerade zu rücken. Er ist ebenfalls ein sehr offener und direkter Charakter, der sich in seiner wenigen freien Zeit unglaublich gut um seine Familie kümmert, die gerade eine schwere Zeit durchzumachen scheint. Schreibstil und Handlung Auch bei diesem Buch hat Sarah Saxx‘ es wieder einmal geschafft, eine angenehme Atmosphäre heraufzubeschwören, intensive Gefühle zu beschreiben und eine gewisse Spannung einzufangen. Locker, leicht und flüssig war der Schreibstil, sodass man nur so durch die Seiten geflogen ist und die Geschichte kaum aus der Hand legen konnte. „Speed my Heart“ wird in der ersten Person, in abwechselnden Sichtweisen, der Protagonisten Mae und Eric erzählt. Die Autorin vereinte humorvolle und einfühlsame Szenen und rundete diese mit bildhaften Beschreibungen ab, sodass man sich als Leser alles sehr gut vorstellen konnte. Einzig ein wenig irritierend sie die Dialoge zwischen den Protagonisten gewesen, denn die Wortwahl war teilweise so formell, wie man es, bei Menschen, die gerade dabei sind sich besser kennen und auch lieben zu lernen, überhaupt nicht erwartet hätte. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich zu Beginn des Buches ein bisschen gebraucht habe, um richtig in die Geschichte reinzukommen. So schön der Schreibstil auch wieder gewesen ist hat mir die Handlung bei dieser Geschichte allerdings ein paar Probleme bereitet, über die ich nicht einfach so hinwegsehen oder sie gar ausblenden konnte. Angefangen bei der Wette, die bereits im Klappentext angesprochen wird – ich habe noch nie so etwas absolut Niveauloses gelesen und als man wusste, worum es bei dieser Wette konkret ging, waren jegliche Sympathien für Eric wie weggeblasen. Auch wenn er ehrenhafte Gründe für die Einwilligung hatte, waren sie mir nicht gut genug, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Diese ganze Wette empfand ich als äußerst abartig und absolut frauenverachtend. Leider konnte Eric, egal wie gut er sich auch entwickelt haben mag, diese Minuspunkte nicht wieder aufholen. Ein weiteres großes Thema, was in „Speed my Heart“ eine Rolle spielte, war das Zusammenspiel von Eifersucht und Vertrauen, auch im Hinblick auf ein bestimmtes Ereignis im letzten Drittel der Geschichte. Ich war regelrecht geschockt, dass kein Charakter wirklich in der Lage gewesen ist, irgendjemandem zu vertrauen, selbst dann nicht, wenn man ihn angeblich schon nach kurzer Zeit liebte. Ich vertrete die Einstellung, dass man nicht lieben kann, ohne zu vertrauen und da, am Beispiel der Geschichte, Mae Eric immer und immer wieder misstraut und sich alle möglichen Dinge zusammenspinnt, wirkte ihre ganze Beziehung auf mich wie eine Art Lüge. Auch Maes damit verbundene Eifersuchtsanfälle haben mich sehr schnell genervt, denn für mich zeugten sie von Unsicherheit, die vom Charakter her eigentlich nicht zu ihr gepasst haben. Generell war mir das Tempo der Beziehungsentwicklung zwischen Mae und Eric viel zu schnell. Sogar so schnell, dass ich aufkommende Gefühle zwischen den beiden so gut wie gar nicht ausmachen konnte. Einzig und allein präsent war die ganze Zeit eine sexuelle Spannung bzw. Anziehung, die für mich so stark überwogen hat, dass ich es sogar teilweise als unangenehm empfunden habe, ständig darüber zu lesen. Positiv an der Handlung in „Speed my Heart“ fand ich auf jeden Fall die verschiedenen Einblicke in alle möglichen Situationen, wie z.B. in den Sport und Erics Trainingseinheiten, sein Privat- und Familienleben, genauso wie die Einblicke in Maes familiäre Situation und wie sie mit ihrer Mutter, ihrem Bruder oder auch ihrer besten Freundin umgeht. Man hatte sozusagen einen Rundumeinblick, bei dem man unglaublich viel über die Protagonisten erfahren und gleichzeitig auch lernen konnte. Auch das Ende hat mir recht gut gefallen, denn absolut alle in der Geschichte angesprochenen Thematiken sind vollends aufgelöst worden und haben einen nicht mit offenen Fragen zurückgelassen. Auch wenn es sehr viele zufällige Ereignisse gewesen sind, die am Ende zusammengespielt haben, was ein bisschen konstruiert gewirkt hat, war ich doch zufrieden mit der Auflösung. Auch wenn Eric durch die Wette meine Sympathien verloren hatte, möchte ich doch anmerken, dass er große Einsicht gezeigt und stark an seinem Verhalten gearbeitet hat, um ein besserer Mann zu werden, sodass ich auch ihm zum Ende hin einen kleinen Platz in meinem Herzen überlassen konnte. Fazit Während ich bei Band 1 der „Supercross Love“-Dilogie leider Probleme mit der Protagonistin hatte, hatte ich sie bei Band 2 leider mit der Handlung. Für mich sind diese beiden Bücher eindeutig nicht die besten der Autorin, bewegen sich allerdings immer noch im guten mittleren Bereich. Bewertung: 3,5 / von 5 Sternen

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