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Fina

Posted on 25.7.2021

Gestaltung: Das Buch sieht jugendlich, frisch und niedlich aus, genau wie die Geschichte im Inneren es auch ist. Es wurden extra Models für die drei Hauptfiguren gecastet und Keiko Carter hat es aufs Cover geschafft. Ich bin normalerweise kein großer Fan von Fotos auf Buchcovern, aber hier hat es mich nicht gestört, da ich mir Keiko genau so vorgestellt habe und für die Geschichte wichtige Attribute wie Schokolade, Bubbletea oder auch Keikos Kleidungsstil aufgegriffen wurden. Ein bisschen erinnert mich die Gestaltung mit den Pastelltönen und dem Mädchen auf dem Cover an die "To all the boys" Reihe von Jenny Han. Obwohl hier eine etwas jüngere Zielgruppe angesprochen wird, sind die Geschichten vom Wohlfühlfaktor her vergleichbar und ergänzen sich optisch ebenso wunderbar. Darum geht's: Keiko Carter ist ganz aufgeregt, denn sie und ihre zwei besten Freundinnen seit Kindertagen kommen endlich in die Middle School. Freundin Jenna, die den Sommer über außerhalb der Stadt war, ist ebenfalls zurück und den drei Mädchen steht das wohl beste Schuljahr ihres Lebens bevor. Als sie sich für das Schuljahres Motto "Jungs" entscheiden, und alle ein Date für den Herbstball finden sollen, gerät ihre Freundschaft ins Wanken... Idee/Umsetzung: Diese Geschichte ist vor allem eins: Zuckersüß! Ich finde die Idee des Buches sehr schön, weil es mal nicht um das klassische Highschool Abschlussjahr geht, den Abschlussball und die Entscheidung, wie es nach der Schule weitergeht. Dieses Buch setzt früher an und begleitet drei Mädchen in der 7. Klasse, wodurch eine jüngere Zielgruppe ab 11 Jahren auf ihre Kosten kommt. Die Themen Erste Liebe, Familie und Freundschaft stehen im Fokus, aber werden durch ernste Einschläge zu Rassismus, Verlust und Loslassen ergänzt. Obwohl diese Mischung ziemlich heftig klingt, verliert das Buch an keiner Stelle seine Leichtigkeit und war für mich die perfekte Sommer-Nachmittagslektüre. Ich konnte ohne Anfangsschwierigkeiten in die Geschichte eintauchen und habe mit Keiko mitgefiebert, die sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Freundin Jenna nach dem Sommer gewartet hat. Sie hat sich bereits das perfekte Schuljahr ausgemalt und ist voller Euphorie und Vorfreude. Doch ziemlich schnell muss sie feststellen, dass sie älter werden und nicht mehr alles so reibungslos läuft, wie sie es bisher zwischen den Freundinnen immer empfunden hat. Ebenso ergeht es ihr in ihrer Familie, im Kontakt mit Mutter und Schwester, und auch bei den ersten Erfahrungen mit Jungs. Ich glaube, dass all diese Themen in Keikos Alter sehr wichtig für junge Mädchen sind und es verdienen angesprochen zu werden. Wenn das Teenager Alter beginnt, ergeben sich viele neue Fragen und Freundschaften verändern sich, so wie es auch bei Keiko passiert. Sie versucht krampfhaft an den alten Tagen festzuhalten, doch gelangt in der Geschichte auch immer mehr zu der Erkenntnis, dass Veränderungen okay sind und sie diese zulassen sollte. Demnach finde ich es toll von der Autorin, diese Geschichte zu erzählen und so hoffentlich vielen jungen Menschen Mut zu machen. Charaktere: Die Figuren der Geschichte sind einerseits sehr süß gewesen, andererseits aber auch etwas speziell. Keiko ist eine niedliche Protagonistin, die bisher mit sehr viel Harmoniebedürfnis, Beschützerinstinkt und Naivität durchs Leben gegangen ist, was in ihrem Alter vollkommen normal ist. Sie wird in der Geschichte mit vielen Dingen konfrontiert, die nicht in ihre heile Welt passen, was sie erst mal aus dem Gleichgewicht bringt, aber später auch zu mutigen Entscheidungen führt. Jenna mochte ich richtig gerne, weil sie eine ruhige, aufgeklärte Art hat und für ihr Alter sehr reif erschien. Sie war immer für Keiko da und hat sich dennoch nicht davon abbringen lassen, ihrer Intuition zu folgen. Audrey dagegen könnte es auf die Liste der unsympathischsten Figuren jemals geschafft haben. Wie es Keiko und Jenna jahrelang mit diesem selbstsüchtigen und eingebildeten Gör ausgehalten haben, ist mir wirklich ein Rätsel. Die Nebenfiguren sind hier ebenfalls gut gelungen, wenn auch nicht allzu ausgefeilt. Ich mochte Conner und Keikos kleine Schwester gerne, die erwachsenen Figuren waren mir allesamt etwas unausgereift, aber auf ihnen liegt hier auch nicht der Fokus. Ende: Mit dem Verlauf der Geschichte und dem Ende konnte ich sehr gut leben. Keiko hat eine schöne Charakterentwicklung durchgemacht und verbreitet die Botschaft, dass manchmal die eigenen Gefühle über der Meinung anderer Menschen stehen sollten und es gut tut, für sich selbst einzustehen, statt es allen anderen recht zu machen- eine starke Message für junge Menschen. Fazit: Debbi Michiko Florence hat mit Keikos Geschichte eine sehr niedliche Young Adult Erzählung geschaffen, die junge Menschen dabei begleiten kann, in die Teenagerzeit zu kommen und mit all den Veränderungen in der Familie, Freundschaften und Liebe zurechtzukommen. Trotz der Einflüsse ernster Themen verliert die Geschichte nicht ihre sommerliche Frische und Leichtigkeit, sodass auch ich als Erwachsene Keikos Reise gerne verfolgt habe und hoffe, dass jüngere Leser*innen daraus Mut und Hoffnung schöpfen können.

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