nina 🌸
Eine amüsante, aber auch sehr klischeehafte Lektüre für Zwischendurch. Zur Geschichte: Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich dieses Buch nur wegen seines wunderschönen Buchschnittes gekauft und dabei kein bisschen auf den Inhalt geachtet habe. Der Buchschnitt ist aber auch wirklich ein Traum - ich liebe die Blumen und das zarte Rosa! Das Positivste an dieser Geschichte ist für mich ihr Unterhaltungswert. Ich habe mich beim Lesen teilweise wirklich schief gelacht, weil sich die Protagonistin immer wieder in derartig seltsame, aber auch urkomische Situationen hineinmanövriert. Das Buch erinnerte mich dadurch ein bisschen an die "Freche Mädchen"-Bücher von Hortense Ullrich, die ich in meiner Kindheit so gerne gelesen habe und das meine ich ganz positiv. Allerdings muss man hierbei auch betonen, dass das Ganze eher albern als humorvoll mit Niveau ist. Generell erschien mir diese Geschichte sehr konstruiert, klischeehaft und theatralisch. Sie gleicht einer Telenovela aus dem Fernsehen, wobei man eben mehr über die Charaktere lacht als mit ihnen mitzufühlen und mitzuleiden. Die Handlung ist übertrieben, unlogisch und teilweise wirklich lächerlich und dennoch habe ich das Lesen genossen. Das Buch ist perfekt für Zwischendurch und kam für mich genau zur richtigen Zeit. Manchmal braucht man in meinen Augen einfach ein bisschen unrealistisches Drama, Klischees und Albernheiten und davon gibt es hier reichlich. Das Hauptthema der Geschichte ist für mich die Schwesterbeziehung von Sara und Mariel. Falls die Autorin diese ernsthaft und feinfühlig behandeln wollte, würde ich das Projekt als gescheitert betrachten, aber das glaube ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Vielmehr ist das ganze Buch Unterhaltung und Satire und hat - das betone ich ausdrücklich - keinerlei Tiefgang. Das sollte man sich in meinen Augen unbedingt bewusst machen, da einen dieses Buch sonst ziemlich enttäuschen kann. Ich hatte mir im Voraus nämlich auch etwas ganz anderes unter dieser Geschichte vorgestellt... Jedenfalls ist dieses Buch weder tiefgründig noch ernsthaft oder emotional, sondern amüsanter Zickenkrieg vom Feinsten, der an den Film "Bride Wars" erinnert, auch wenn wir es hier eigentlich mit einer ganz anderen Situation zu tun haben. Zudem gibt es einige witzige Nebenhandlungen, die mir persönlich sogar besser gefallen habe als die Hauptstory. Die Liebesgeschichte konnte mich leider gar nicht abholen, was aber im Grunde auch gar nicht allzu verwunderlich ist, da sie eigentlich erst auf den letzten Seiten dieses Buches entsteht. Was davor geschieht, ist mehr als fragwürdig und hat die Liebesgeschichte meines Erachtens schon vorneweg in die Kategorie unglaubwürdig und unauthentisch katapultiert. So gesehen ist David, der angepriesene neue Liebhaber, ziemlich irrelevant für die Handlung des Buches, was bei einer guten Liebesgeschichte natürlich nicht der Fall sein sollte. Er gibt zwar einen entscheidenden Anstoß für die Konfliktlösung, aber dieser hätte auch gut von einem anderen Charakter kommen können, was womöglich sogar realistischer und glaubwürdiger gewesen wäre. Das Ende ist mehr als unrealistisch und passt damit perfekt zur restlichen Geschichte, in der sich alles viel zu schnell entwickelt und geklärt hat und dabei mehr als dramatisch über die Bühne ging. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Sara's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Zu Beginn habe ich noch mit ihr mitgelitten, aber je weiter die Handlung voranschritt, desto weniger mochte ich sie. Letzten Endes ist sie nicht wirklich besser als ihre Schwester und fast genauso egoistisch und unsensibel. Generell sind alle Charaktere ziemlich einfältig, naiv und oberflächlich. Sie bleiben bis zum Ende der Geschichte recht blass und eindimensional und scheinen keinerlei Tiefe geschweige denn interessante Persönlichkeiten zu besitzen. Zum Schreibstil: Das Buch lässt sich angenehm leicht und flüssig lesen und hat einen erfrischenden, unterhaltsamen Schreibstil. Fazit: Dieses Buch zu bewerten fällt mir schwer, da es stark davon abhängt, was man sich nun davon erwartet oder darunter vorgestellt hat. Ich halte es für am besten, sich beim Lesen dieses Buches nicht allzu ernst zu nehmen und nichts zu erwarten, dann kann man nämlich sicherlich viel Spaß mit der Geschichte haben. Andernfalls kommt man, wie ich jetzt, nicht umhin zu sagen, dass diese Geschichte viel Potenzial hatte, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Man hätte so viel mehr aus der Geschichte und ihrem Plot Twist machen können und das lässt mich persönlich einfach etwas missmutig zurück... 2,5/ 5 Sterne ⭐️