lostbetweentheletters
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag, der mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich habe bereits Nur einen Herzschlag entfernt der Autorin gelesen und geliebt, deshalb war ich sehr gespannt, auf ihr neuestes Buch und hatte große Hoffnungen. Vorweg muss ich sagen, dass es mich leider ein wenig enttäuscht hat. Aber zuerst zu den Dingen, die mir gut gefallen haben. Als erstes fällt natürlich das Cover ins Auge. Mit der Skyline von New York und den verträumten Lilatönen ist es passend zur Geschichte gestaltet und ein echter Hingucker. Entsprechend toll finde ich auch das Setting, besonders das Kell´s und die Wohnung von Mias Vater haben mir gefallen. Die Kapitellänge finde ich angenehm zu lesen und die Kapitelüberschriften haben mich neugierig gemacht. Insgesamt fand ich den Schreibstil ganz ok.. Allerdings hätte er noch ein wenig anschaulicher sein können. Hin und wieder war ich verwirrt, weil manche Szenen innerhalb von einem Satz abgehandelt werden und eine neue Szene ohne Absatz plötzlich beginnt. Mir persönlich fehlen da oft einfach die Übergänge. Zu Beginn des Buches und am Ende findet man jeweils einen Prolog bzw. einen Epilog aus Laurens Sicht. Dieser ist gut geschrieben und man möchte wissen, wie es weitergeht. Hier habe ich wiedergefunden, was mich in "Nur einen Herzschlag entfernt" so gefesselt hat. Mit dem ersten Kapitel ändert sich der Schreibstil aber schlagartig und von dem, was ich eigentlich bisher an Renee Carlinos Büchern mochte, bleibt leider kaum etwas übrig. Will, Jenny und den Hund Jackson habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Anfangs hatte ich zwar ein paar Startschwierigkeiten mit Will, da er eine spezielle Art hat, nach einer Weile hat sich das aber gegeben und er wurde mir sympathischer. Allerdings empfand ich die zu häufige Verwendung von Kosenamen (teils komplett Fremden gegenüber) wie "Baby" oder "Puppe" als störend, da es nicht zum Rest seines Charakters passt. Besonders deutlich wird seine Liebe zur Musik, die eine große Rolle spielt und seine Offenheit für das Leben und alles, was es mit sich bringt. Jenny hat mir gut gefallen, weil sie Mia kritisiert, wenn sie ihr Verhalten inakzeptabel findet. Sie ist offen und ehrlich zu ihr, wie es richtige Freunde sein sollten, steht aber dennoch hinter ihr und unterstützt sie. Und Jackson ist einfach süß. Mit Mia als Protagonistin wurde ich leider nicht richtig warm. Aus Laurens Sicht wirkte sie auf mich sympathisch, aus der Ich-Perspektive wurde sie mir allerdings von Seite zu Seite unsympathischer. Meiner Meinung nach macht sie sich ihr Leben oft unnötig schwer durch ihr kindisches und unreifes Verhalten. Sie konnte ihre Gefühle nicht akzeptieren und hat in vielen Situationen einfach überreagiert. Insgesamt konnte ich mich in Mia leider gar nicht wiederfinden und es fiel mir schwer, ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Alles in allem finde ich die Geschichte ganz gut für Zwischendurch. Wer nach einer lockeren Liebesgeschichte in New York in Verbindung mit Musik sucht, ist bei diesem Buch richtig.