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damarisdy

Posted on 23.7.2021

Ich habe mich sehr über den Titel "Dornenthron" von Boris Koch gefreut, welcher mir vom Droemer Knaur Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Hierbei handelt es sich um mein erstes Werk des Autors und den Auftakt einer zweiteiligen Reihe, auf die ich als Märchenadaptionenfan wirklich sehr sehr neugierig war :-) Das Buch soll eine Art Neuerzählung des Märchens Dornröschen sein, welches ich ungemein liebe. Hier begegnet der Leser mehreren Charakteren, die um ihr Leben, ihr Überleben, die Wahrheit, die Flucht oder auch um Wohlstand in verschiedenen verarmten Gebieten verschiedener Königreiche bzw. Kaiserstädte kämpfen. Hauptaugenmerk liegt dabei wohl auf einem Palast, in dem die Kaiserstochter von mehreren Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Ihr Retter soll alle Königreiche wieder vereinen und für Frieden sorgen... Boris Koch schreibt seinen Fantasyroman aus vielen unterschiedlichen Perspektiven in der dritten Person im Präteritum, was mir den Einstieg in die Geschichte erst einmal erschwert. Durch die verschiedenen Figuren und deren ungewöhnliche Namensgebung, muss ich mich erst einmal in der Story zurecht finden, zumal erst einmal auch gar nicht klar wird, wie die "Fälle" miteinander zusammenhängen bzw. ob überhaupt. Die einzelnen Geschichten der verschiedenen Protagonisten gehen mir dann aber schnell unter die Haut und ich möchte unbedingt wissen, welchen Verlauf die Handlung noch nehmen wird. Hier erlebe ich auch Ansätze mehrerer Märchen, das finde ich grundsätzlich gelungen umgesetzt. Von dem Märchen Dornröschen merke ich aber weniger, das finde ich etwas schade. Hier hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Märchenadaption mit Romantik gewünscht, bekommen tut man aber eher eine düstere Fantasygeschichte bestehend aus mehreren veralteten Märchen. Allen voran irgendwie Hänsel und Gretel und Rumpelstilzchen, nicht so meine Lieblinge. Ich muss aber die Vielschichtigkeit der Geschichte loben, die wirklich die Gehirnzellen fordert und, wenn man sich erst einmal darauf einlässt, gut unterhält. Dabei gibt es auch eine Menge Plottwists, die mich immer wieder überraschen, teilweise auch schockieren. Mit den unterschiedlichen Figuren bin ich nach und nach auch wirklich warm geworden und war vereinzelt sogar besonders emotional involviert. So war ich auch einfach auf den Folgeband der Reihe gespannt, auch, wenn mich das Werk hier nicht zu Hundert Prozent überzeugt hat. Der Schreibstil ist düster, atmosphärisch, bildhaft und trotz Komplexität relativ leicht. So komme ich recht zügig durch das Buch, muss mich aber immer wieder neu auf die Perspektivwechsel einstellen und konzentrieren. An "Dornenthron" bin ich mit einer anderen Erwartungshaltung heran gegangen, das war vielleicht ein "Problem". Denn die Geschichte ist definitiv nicht schlecht, nur sehr komplex und eben kein Romantasy, sondern düstere Fantasy. Von daher gibt es eine bedingte Lese- und Kaufempfehlung und 3 Sterne ***

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