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streifi

Posted on 23.7.2021

Gretchen nutzt die Chance, als ihr ihre Freundin Henni eine Stelle als Tippfräulein in Berlin besorgt und stürzt sich ins Großstadtleben. Sie soll die Memoiren von Isis aufschreiben, einer gefeierten Nachtclubsängerin. Anfangs ist das Leben in Berlin noch sehr verwirrend und Gretchen ist sich oft nicht sicher, ob sie alles richtig macht. Aber nach und nach findet sie sich zurecht und auch zu sich selbst. Und am Ende erkennt sie auch, was ihr in ihrem Leben wichtig ist. Joan Weng entführt uns wieder ins Berlin der zwanziger Jahre. Berlin ist schräg und bunt in diesem Buch. Gretchen landet in einer Gesellschaft, in der keiner sein Leben einfach normal leben will. Und obwohl die wenigsten den Konventionen entsprechen sind auch diese Menschen nicht frei von Vorteilen. Gerade bei dem was über Isis so erzählt wird, wird das recht deutlich. Da denkt sich jeder auch gerne mal etwas aus, weil es gerade so schön ins Weltbild passt. Gretchen hat mir sehr gut gefallen, gerade ihre Entwicklung fand ich sehr schön gezeichnet. Aber auch die anderen Charaktere sind nicht einfach Schwarz-weiß, jeder hat da so seine Vor- und Nachteile. Und auch ein Wiedersehen mit den Figuren aus den Vorgängerbüchern gibt es, ich fand das sehr schön, als bei mir dann die Puzzleteile zueinander gefunden haben und ich als Leser noch einmal Orte aus anderen Büchern besuchen durfte. Und natürlich darf man auch die realen Orte nicht vergessen, die die Autorin hier geschickt mit eingebunden hat. Es hat schon ulkige Lokalitäten gegeben damals. Zusammen ergibt das ein sehr buntes Bild des vergangenen Berlins. Alles in allem ein schönes und kurzweiliges Buch, das ich gerne weiterempfehle. Ich hatte schöne Lesestunden damit!

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