nina 🌸
Eine spannende Fortsetzung, die aber leider nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann. Zur Geschichte: Ich habe eine Weile gebraucht, um wieder in die Geschichte reinzukommen, da bei mir leider nicht mehr alle Details aus dem ersten Band ganz so präsent waren wie sie es hätten sein sollen. Trotzdem konnte mich die Geschichte schnell wieder packen und in ihren Bann ziehen. Die Fortsetzung ist spannend, dynamisch, energiegeladen und mitreißend. Sie steckt voller Überraschungen, unerwarteter Bündnisse und actionreicher Kampfszenen. Ich liebe die Handlung rund um Lügen, Intrigen, Konkurrenzkämpfe und Macht(-gier) und habe das ganze Hin und Her dementsprechend sehr genossen. Man weiß nie so recht, wem man nun trauen kann, da die Charaktere immer wieder die Seiten zu wechseln scheinen, was die Spannung und den Nervenkitzel nur noch mehr intensiviert. Wer ist gut? Und wer ist böse? Die Ungewissheit hat mich mitfiebern und miträtseln lassen und ließ keine Langeweile aufkommen. Manches war zwar vorhersehbar, anderes wiederum überhaupt nicht. Ich habe förmlich an den Seiten geklebt, komme aber trotzdem nicht umhin zu sagen, dass ich den ersten Band noch wesentlich fesselnder und mitreißender fand als den zweiten. Die Handlung war für mich teilweise sehr verworren und uneinsichtig, was gut und gerne auch an mir selbst gelegen haben kann, da ich wie gesagt nicht mehr alle Details aus dem ersten Teil im Kopf hatte, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass hier nicht alles hundertprozentig schlüssig und logisch nachvollziehbar war. Während mich der finale Showdown mitfiebern, mitzittern und mithoffen ließ, war ich mit dem Ende der Geschichte leider nicht ganz zufrieden. Ich persönlich fand es etwas zu wohlwollend und positiv, was für mich leider nicht ganz zur restlichen Handlung, dem Setting und der Thematik gepasst hat, gerade da dieser Band doch einige recht brutale Szenen beschreibt. Zudem wurde mir ein Konflikt gegen Ende viel zu schnell aufgelöst. Es war als wollte die Autorin alles schön klären und einen runden Abschluss schaffen, aber dieser wurde der Dilogie in meinen Augen einfach nicht gerecht. Bei Büchern dieses Genres können meines Erachtens auch am Ende noch einige Komplikationen bestehen bleiben, das ist schließlich nur natürlich. Außerdem haben sich die letzten Kapitel etwas gezogen und ich habe mehr als nur einmal das Ende vermutet ohne dass es wirklich eintrat. Die letzten Seiten waren für mich definitiv der langatmigste Teil des gesamten Buches, das war mehr als nur ein kurzes Ausklingen der Geschichte. Die emotionale Ebene kam hier trotz der immensen Spannung und Action nicht zu kurz. Ich habe intensiv mit Alexis mitgefühlt und mitgelitten. Ihre Gefühle waren für mich greifbar, ihre Angst und ihr Schmerz gingen mir nahe. Die Liebesgeschichte steht auch in diesem Band alles andere als im Vordergrund, weswegen ich den Buchtitel tatsächlich auch etwas irreführend finde. Die Liebesgeschichte setzt sich zwar fort, wird aber von der restlichen Handlung überlagert, weswegen es hinsichtlich Romantik und Leidenschaft eher mau aussieht. Mich persönlich hat das hier aber überhaupt nicht gestört, da die spannende Handlung diesen Raum auch einfach gebraucht hat. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Alexis' und Dean's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Alexis setzt ihre Situation verständlicherweise schwer zu, aber sie bleibt dennoch stark und kämpft für das Gute (in sich), wofür ich sie nur bewundern kann. Sie ist keine Person, die aufgibt, sondern eine wahre Kämpferin: mutig, taff und selbstbewusst. Alexis steht zu ihren Fehlern und bleibt ihren Idealen stets treu. Sie ist willensstark und entschlossen. Die Kaptitel aus Dean's Sicht haben mir gut gefallen, da man so endlich einen besseren Einblick in seine Gedanken und Gefühle erhält. Zudem hätten wir sonst viele interessante Handlungen verpasst, da Alexis ja im Gefängnis festsitzt und selbst kaum noch etwas von den jüngsten Geschehnissen an der Akademie mitbekommt. Allerdings kam es dadurch auch immer wieder zu Wiederholungen neuer Erkenntnisse, aber darüber kann man gut hinwegsehen. Dean's Charakter entwickelt sich auf jeden Fall positiv und erhält hier mehr Tiefe. In diesem Buch kommen einige neue Charaktere hinzu, welche die Geschichte zwar interessanter gestalten, insgesamt aber leider recht blass bleiben. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren, über ihre Beweggründe und was sie ausmacht, da ich sie so nur sehr schlecht einschätzen konnte und ihre Handlungen dadurch für mich nicht immer ganz nachvollziehbar waren, gerade was ihre Seitenwechsel anbelangt. Am liebsten mochte ich Grace, die mich mit ihrer quirligen und lebensfrohen Art gut unterhalten hat. Ich finde es etwas schade, dass Adam's Charakter so in den Hintergrund gerückt ist, da ich ihn bereits im ersten Teil sehr mochte. Zum Schreibstil: Das Buch lässt sich locker-leicht und flüssig lesen und überzeugt mit einem einnehmenden, fesselnden und mitreißenden Schreibstil. Obwohl ich am Anfang so meine Probleme mit der Geschichte hatte, bin ich ihr durch Valentina Fast's wundervollen Schreibstil schnell wieder verfallen. Ihre Worte ziehen mich einfach immer in ihren Bann. Ihr Schreibstil ist gefühlvoll, anrührend und an den richtigen Stellen mit Humor gespickt. Fazit: Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und es auch wirklich gerne gelesen, da die Geschichte spannend weitergeht und man eigentlich gar nicht umhinkommt, sich von ihr fesseln und mitreißen zu lassen. Dennoch muss ich zugeben, dass mich der erste Teil mehr abgeholt hat als der zweite, da ich das Akademieleben und all die damit verbundenen Details einfach zu sehr geliebt habe. Er ging mir einfach mehr unter die Haut als die Fortsetzung und schien in meinen Augen auch mehr Tiefe zu besitzen, aber "Gefährliche Liebe" ist ohne jede Frage ein tolles Buch und liefert der Geschichte trotz meiner Kritikpunkte einen schönen Abschluss, weswegen ich es Fans von Band eins auch nur empfehlen kann. Es ist auch einfach schwer gewesen, so ein großes Highlight zu toppen... 4/ 5 Sterne ⭐️