Wuschel
Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie ich das Buch finden soll. An sich finde ich die Geschichte unglaublich gut und stimmig aufgezogen, wenngleich ich nicht nachvollziehen kann, wie Krayan - oder besser gesagt Krabat - seine sechs Stunden schneller als alle anderen schaffte, denn sechs Stunden sind für mich sechs Stunden, aber was ich etwas "störender" empfand, war die Brutalität. Schnell wird aus Krayan der junge Krabat, was ja okay ist, denn die Geschichte wird neu erzählt. Doch war Krabats ursprüngliche Geschichte auch so direkt? Mir ist bewusst, dass jede Geschichte auch eine eigene ist und man nicht vergleichen sollte, aber gefühlt war die Geschichte des jungen Krabats so viel subtiler. Vielleicht täusche ich mich auch, aber diese direkte Gewalt und deren Übermaß fand ich doch etwas erschreckend. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe kein Problem mit Brutalität, aber wie gesagt, hatte ich die ursprüngliche Geschichte subtiler in Erinnerung. Ansonsten fand ich die Idee selbst sehr gut. Der Schreibstil war schön zu lesen, die Atmosphäre meist gut getroffen. Die Charaktere waren interessant gezeichnet und auch das drumherum gut dargestellt. Alles in allem eine gelungene Neuerzählung. Das Ende fand ich gelungen, denn die Geschichte selbst beinhaltet so viel Drama, sodass es ein bisschen wie Balsam für die Seele war und vielleicht noch den einen oder anderen Schmunzler entlockte. Fazit: Ein düstere und gelungene Neuerzählung von Krabat, wobei sie mir persönlich fast etwas zu brutal war.