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ginnykatze

Posted on 19.7.2021

„Der Tod macht jedem Leid ein Ende. Und sie verdienen es zu leiden.“ Wir befinden uns in London im Jahr 1811. Ein junger Mann wird brutal ermordet und auf einem öffentlich Platz zur Schau gestellt aufgefunden. Der Untersuchungsrichter Sir Henry Lovejoy in ganz großer Besorgnis, denn dies ist nicht der erste Mord an einem prominenten Sohn aus dem Hochadel. Er bittet daher Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin, um Hilfe bei den Ermittlungen. Dieser hat sich schon mehrmals an Morduntersuchungen beteiligt und war immer eine ausgesprochen große Hilfe. Sebastian kann nicht anders, er hilft Sir Henry, um den brutalen Mörder zu finden. Er hat dabei Unterstützung von seinem Laufburschen Tom, seiner geliebten Kat und seinem Freund Dr. Paul Gibson. Als Sebastian tiefer in die Ermittlungen eindringt, kann er nicht fassen, was hier vor sich geht. Weitere blutrünstige Morde geschehen. Die Wachtmeister sind überfordert und treten auf der Stelle. Zitat Kapitel 2, Pos. 97: „Sie wollen nicht ernsthaft die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass zwei solche Killer in London ihr Unwesen treiben, oder?“ Je tiefer Sebastian gräbt, desto mehr hat er den Verdacht, dass es hier um persönliche Rache geht. Als er der Wahrheit immer näher kommt, überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich befindet sich Sebastian in tödlicher Gefahr. Fazit: Die Autorin C.S. Harris schreibt mit „Der Mörder von West End“ den 3. Fall ihrer historischen Krimireihe mit Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig lesbar. Ich tauche ein in die Historie und ermittele mit. Die Charaktere und die Umgebung beschreibt die Autorin sehr gut. Geschickt setzt sie zum Kapitelende Cliffhanger, so dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Viele Charaktere begegnen uns wieder. Kat Boleyn mochte ich von Anfang an. Wieder erfahren wir etwas aus ihrem früheren Leben und einiges wusste sie bisher selbst nicht einmal. Auch Sebastian ist mir sehr ans Herz gewachsen. Immer wieder bringt er sich und auch andere in Lebensgefahr, aber er lässt nicht locker, bis der Mörder gefasst ist. Manches Mal ist es ein wenig unglaubwürdig, wie er mit den schlimmsten Verletzungen einfach weiter machen kann, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Sir Henry Lovejoy ist für mich immer wieder der ruhende Pol, ich mag ihn sehr. Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch und bleibt es auch durchgängig. Durch falsche Fährten bin ich bis zum Schluss hin nicht in der Lage die Person, die hier so brutal mordet, zu erkennen. Zitat Kapitel 13, Pos. 723: „Es war ein Weg, den niemand beschreiten konnte, der nicht brillant, gerissen und vollkommen rücksichtslos war“. Mir ist hier ein wenig zu detailliert geschildert, wie genau die Morde ausgeführt worden sind. Ich mag es nicht so blutrünstig, denn mein Kopfkino schaltet sich beim Lesen sofort ein. Die Autorin klärt am Ende alles genau auf. Die vielen losen Fäden werden fein säuberlich zusammengeführt. Hier bleibt keine Frage offen. So müssen Krimis sein. Von mir kommt hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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