marcello
Nun gehen wir mit „Wovon wir träumen“ schon in den vierten Band der Reihe „The Brooklyn Years“ von Sarina Bowen. Und es wäre definitiv gelogen, wenn ich sagen würde, ich wäre auf diesen Band nicht besonders gespannt gewesen. Das ist für mich fast schon überraschend, denn es war schon wegen der beruflichen Positionen von Nate und Rebecca klar, dass es nicht o sehr um Eishockey gehen würde wie zuvor und dennoch haben diese beiden in den drei Bänden zuvor schon alle Funken fliegen lassen und das nur durch immer wieder kleine Szenen. Deswegen war ich wirklich sehr gespannt, wie es werden würde, wenn es doch gleich ein ganzes Buch ist. Letztlich muss ich aber sagen, dass meine Vorfreude sich leider nicht im Endergebnis widerspiegeln konnte. Ein entscheidender Faktor für die Enttäuschung ist sicherlich, dass die Inhalte von Band 3 und 4 größtenteils parallel stattfinden. Durch die Perspektive von Beacon und Lauren wussten wir schon über viele Entwicklungen von Nate und Rebecca Bescheid. Es waren natürlich nur Andeutungen, aber dennoch hat dieser Band bewiesen, dass diese Andeutungen praktisch schon alles voraus genommen haben. Viel mehr ist in dem Buch selbst dann nicht passiert und das darf eigentlich nicht passieren. Sonst haben Reihen höchstens minimale Parallelen, was auch definitiv der bessere Weg ist, denn hier zeigt sich, wie viel Spannung dadurch wegfällt. Jetzt sind Liebesromane natürlich nicht vor allem für Spannung da, aber neben der Tatsache, dass man schon genau wusste, was passieren würde, war von den Funken zwischen Nate und Rebecca nicht mehr viel da, wo wir nun einmal in ihren Köpfen stecken. Und das ist definitiv die noch größere Enttäuschung, denn auf die Liebe kommt es definitiv an und die muss dann auch sitzen! Warum es vor allem nicht geklappt hat, muss ich leider an Becca festmachen. Sie war in den Bänden davor für mich immer so ein Leuchtkegel. Sie hatte nicht die Hauptrolle, aber sie war dennoch stets präsent und hatte einfach eine Art, die man mögen musste. Doch diese Becca habe ich in ihrer eigenen Geschichte nicht mehr gefunden. Sie wirkte nur wie ein Abziehbildchen, bei dem die Farben aber wahrlich nicht mehr so strahlend sind. Natürlich erleben wir sie aufgrund ihrer Kopfverletzung auch am absoluten Tiefpunkt und dennoch hat sie sich oft sehr kopflos und recht lieblos verhalten. Zudem hätte ich auch gedacht, dass man ihre Gefühle für Nate übermäßig spüren würde. Während das bei ihm für sie auch definitiv gegeben war, so stehe ich bei Becca doch da und frage mich, wo denn da wirklich ihre Leidenschaft war. Letztlich gab es noch viele kleine weitere Aspekte, die eher ein trübsinniges Gefühl vermittelt haben. So fand ich die Kapitel aus der Vergangenheit in einem ganz seltsamen Erzählstil geschrieben. Erinnerte irgendwie an ein Märchen, war aber meiner Meinung völlig deplatziert, denn der Sinn dahinter lag nicht auf der Hand. Weiterhin fand ich die Überpräsenz von überwachender Technik durch KI anstrengend. Natürlich passte es zu Nate, aber wenn dann eine Künstliche Intelligenz beim Lustspiel zuhört, dann ist es irgendwie eher peinlich und hat dementsprechend auch nicht geholfen, die Chemie zwischen Nate und Becca entscheidend aufzupeppen. Während mir das Ende doch insgesamt wieder gefiel, weil es auch starke Bilder waren, so merke ich nach Band 4 doch endgültig, dass „The Brooklyn Years“ einfach nicht meine Reihe ist. Bis jetzt hat mich noch kein Band übermäßig begeistert, aber dass ausgerechnet der hoffnungsgemäß beste mich am meisten enttäuscht, nein, das sagt nichts Gutes aus. Sicherlich werde ich Band 5 auch noch durchziehen, aber ich bin doch froh, von Bowen mal wieder eine neue Reihe zu lesen bekommen. Fazit: Es tut mir fast leid, das auszusprechen, aber „Wovon wir träumen“ hat mich überhaupt nicht träumen lassen. Ich hatte viele Hoffnungen bei Nate und Becca, die aber nicht erfüllt wurden. Die Inhalte waren durch Band 3 schon zu sehr bekannt und leider hat die Chemie nicht so gestimmt, wie es hätte sein müssen. So leider gelesen und quasi schon wieder vergessen.