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Dies war ein Reihen-Abschluss, den ich sehnsüchtig erwarte habe. Band 1 hatte mir richtig gut gefallen, Band 2 war fand ich ein bisschen schwächer, aber immer noch schön. Nun habe ich Band 3 lesen können. Der Schreibstil von Fenja Lüders ich auch hier sehr angenehm zu lesen. Meiner Meinung nach passt es gut zu der damaligen Zeit und lässt sich super gut lesen. Weiterhin kann man gut die Gedanken und Gefühle von Mina verfolgen, auch wenn es in der 3. Person geschriebn ist. Mir ist der Einstieg in das Buch nicht super leicht gefallen. Ich konnte es gut lesen, aber es hat mich nicht wirklich mitgenommen, also ich musste nicht unbedingt beim Lesen bleiben, damit ich schnell erfahre, wie es weiter geht. Nach ca. dem ersten Drittel des Buches hat sich das dann aber geändert. Es wurde dann spannender und etwas emotionaler. Mein größtes Problem mit dem Einsteig war wohl, dass ich an Hand des Klappentextes was anderes erwartet habe. Wir befinden uns nicht gleich in den 2. Weltkrieg, sondern noch einigen Jahre vorher. Es war dann zwar spannend zu lesen, wie es angefangen hat und wie die Nazis langsam an die Macht gekommen ist bzw. was der Bevölkerung auch dazu bewogen hat, so zu handeln, wie viele nunmal gehandelt haben. Es hat wirklich sehr lange gedauert (mehr als einen Drittel des Buches), bis der Krieg wirklich tatsächlich begonnen hat. Ab da fand ich es spannender zu lesen. Unabhängig davon war es für mich aber dahingehend problematisch, dass meine Erwartungshaltung an das Buch eine andere war. Es gab viel Themen, die im ersten Drittel angsprochen wurden, die später quasi keine Relevanz mehr hatten. Dafür kamen neue Theman auf. Insgesamt wurde in meinen Augen auch zu viel verschiedenes angesprochen, sodass kein Thema richtig bis zum Ende geführt wurde, zumindest nicht in der Tiefe, die ich mir gewünscht hätte. Ein weiteres Problem war die Anzahl der Charaktere. Die bisher bekannten Charaktere waren natürlich alle dabei, was ich sehr schön fand, durch die Kinder wurden aber auch viel neue Charaktere eingeführt. Dadurch dass das Buch über ca. 15 -20 Jahren spielt, werden die Kinder irgendwas erwachsen und sie erleben ihre eignen Geschichten, die auch hier mitverarbeitet wurden. Ich will nicht sagen, dass es nicht spannend war. Es war sehr spannend zu sehen, wie es Kindern geht, die mit den Nationalsozialimus aufwachsen, aber es war einfach zu viel. Keiner hat meiner Meinung nach den Platz bekommen, den er/sie verdient hätte. Mina stand natürlich weiterhin im Vordergrund. Den muss ich leider auch noch kritiseren, dass für die Charaktere die meiste Zeit vieles sehr glatt lief. Vieles, das durchaus Konfliktpotenzial hat. Dadurch wirkt es wirklich nicht sehr realistisch. Ein Buch muss natürlich nicht komplett realistisch sein, aber bei historischen Romanen erwarte ich das doch schon einen Stückweit, was mir leider gefehlt hat. Das Buch hatte das Potenzial, mich als Leserin emotional richtig mitzunehmen. Das hat es aber leider nur an sehr wenigen Stellen geschafft. Mag an den viele Charakteren und Themen liegen, aber ich hatte wirklich gehofft, dass ich emotional mehr abgeholt werde. So ein bzw. zwei Szenen fallen mir ein, die als sehr emotional empfunden habe, das war es dann aber auch. Sehr schön fand ich aber, dass der Prolog von Band 1 aufgegriffen wurde und hier nun zu einem Abschluss gebracht wurde. Dadurch wirkt die Reihe sehr rund. Ich habe das Buch grundsätzlich gerne gelesen und ich bin froh, dass ich es gelesen habe, aber die oben angesprochnen Punkte kann ich bei meiner Bewertung nicht vernachlässigen, wodurch das Buch nur eine mittelmäßige Bewertung bekommt. Einiges war aber wirklich daran geschuldet, dass ich durch den Klappentext eine komplett andere Erwarungshaltung hatte. Meiner Meinung sollte der Verlag dies überarbeiten. Sonst würde ich aber die Reihe historische Romane Leser durchaus empfehlen, da es viel schönes mit sich bringt.