Sabine D
Der Koch und Fernsehmacher Horst Lichter hat das neue Buch " Ich bin dann mal still - Meine Suche nach der Ruhe " genannt. Entstanden ist das Buch zusammen mit Till Hoheneder. Der öffentliche Horst Lichter wirkt oft wie ein Hans-Dampf-in-allen Gassen. Der sprühende Mensch, der die Öffentlichkeit sucht und liebt. Das ist nur eine Seite von Horst Lichter. Ich habe bereits die vorhergehenden Bücher von ihm gelesen, in denen man viel über sein Schicksal erfährt, sein wahres Ich. Da ist der Verlust des Kindes, den er nicht vregessen kann, wie auch. Die harte Zeit Burn-Out, Depressionen, getrieben durch andere. Auf der anderen Seite die Frau, die er liebt, der Umzug in die neue Heimat, die Ruhe dort, aber auch die unausweichliche Rückkehr nach Köln wo der Arbeitsalltag ist. Horst Lichter wollte zur Ruhe kommen, Stille erleben, sich regenerieren. So der Plan, er ging in ein Kloster und landete in einem Zen-Kurs. Es ist wundervoll wie er beschreibt was da abläuft die Gegensätze der Zen-Meister und er. Mir ging durch den Kopf, dass es mir genauso ergehen würde. Also nimmt sich Horst Lichter seine persönliche Auszeit, wandert, erlebt die Natur, genießt die Natur in der kargen Umgebung. Er will dem ständigen Druck im Alltag entkommen, der Fremdbestimmung. Was ihn wirklich entspannt sind die Waldspaziergänge. Das Essen macht auch keine Freude. Sehr offen und ehrlich beschreibt Horst Lichter wie es ihm geht in der selbst verordneten Stille. Im Buch lernt man auch die andere Seite des Erfolges kennen, die Fremdbestimmung. "Bares für Rares" wird zu einem erfolgreichen Fernsehformat, die Forderungen des Senders kann er kaum erfüllen, die Freude geht fast verloren. Er lässt sich für 1 Jahr auf das tägliche Format ein, dann ist Schluss. Von seinem Zuhause muss er für die Sendung 400 km fahren. Das macht keine Spaß mehr, das ist Stress. Entspannung findet er beim "Männer-Yoga" = Garage aufräumen, Gartenarbeit, putzen, basteln, wandern. Die Rückkehr nach Köln bedeutet mehr Zeit für seine geliebte Frau, die Kinder und Enkelkinder. Ein Zitat aus dem Buch "wenn das Materielle den inneren Frieden kostet, dann ist der Preis dafür zu hoch.". Dies zeigt wie der Mensch Horst Lichter, der wahre Mensch nicht der öffentliche denkt. Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Horst Lichter gibt viele Denkanstösse. Steckt man selber auch in der Tretmühle, ist fremdgesteuert? Habe ich genug Zeit für mich? Was ist wirklich wichtig, diese Gedanken gingen mir beim Lesen durch den Kopf. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der Horst Lichter von einer ganz privaten, verletzlichen Seite kennenlernen möchte, und auch denen, die mal so einen kleinen Stups von außen benötigen, um über das eigene Leben nachzudenken.