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mabuerele

Posted on 16.7.2021

„...Hab dich lieb, Mitzi. Hab dich wirklich und wahrhaftig lieb. Und nein, ich mach keine krummen Sachen mehr. Ich bin durch dich einer von den guten Burschen geworden. Du liebe Mitzi, du...“ Es ist einer der letzten Gedanken von Kasimir – dann ist er tot. Erschlagen auf einem Autobahnparkplatz. Wenige Tage später wird Mitzi verhaftet. An dem Stein, mit dem Kasimir getötet wurde, ist ihre DNA. Mitzi bittet die Kommissarin Agnes um Hilfe. Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Das liegt nicht zuletzt an der Protagonistin Mitzi. Die junge Frau hat als Kind ihre Familie durch ein Unglück verloren. Bis heute gibt sie sich die Schuld daran. In vielen Situationen meint sie es gut, reagiert aber naiv. Sie handelt schneller als sie denkt. Außerdem hat sie eine blühende Phantasie. In einem kurzen Rückblick wird das letzte Zusammentreffen von Mitzi und Kasimir geschildert. Voller Freude erklärt ihr Kasimir, dass er nun einen gut bezahlten Job hat. Mitzi ist skeptisch. „...Aber meine Freundin, die Inspektorin Agnes, würde jetzt sagen: Lässig arbeiten und locker viel Geld verdienen, da stimmt was nicht...“ Als der Anwalt Mitzis Freilassung erreicht, stürzt sie sich selbst in die Ermittlungen.Obwohl sie am Ort bleiben soll, fährt sie zuerst zu Kasis Schwester, dann nach Wien. Auch Agnes wird in den Fall einbezogen, da der Tod von Kaismir mit einem anderen Fall in Verbindung gebracht wurde. Das bedeutet aber, dass Agnes als Ansprechpartnerin für Mitzi ausfällt. Noch ahnt Mitzi nicht, dass sie selbst in den Fokus der Täter gerückt ist. Ihr eigenes Leben ist in Gefahr. Als besonders Stilmittel lässt mich die Autorin ab und an einen Blick in die Gedankenwelt des Täters tun. Die lässt sich ziemlich schwer entschlüsseln. „...Niemals durfte man vergessen, dass alles ein Spiel war. Man hatte eine Glückssträhne und dann wendete sich das Blatt zu Pleiten, Pech und Pannen...“ Für Agnes ist es nicht einfach, sich im Ermittlerteam durchzusetzen. In der Großstadt hält man nicht viel von der Provinz. Gleichzeitig muss sie mit den Informationen, die sie von Mitzi hat, vorsichtig umgehen, denn normalerweise dürfte sie diese nicht haben. Das sie außerdem schwanger ist, macht es nicht einfacher. Hinzu kommt, dass die Ermittlungen äußerst schleppen verlaufen. Agnes Freund, der Privatdetektiv ist, ist wesentlich schneller, um Spuren zu finden. Ab und an findet sich ein feiner Humor. „...“[...]Er ist mit dem Gesicht in der Sachertorte mit Schlagobers gestorben. So, jetzt weißt du auch das. „ „Wow. Das ist dann wohl ein klassischer österreichischer Tod“...“ Am Ende bleibt keine Frage offen, jedenfalls keine aus diesem Krimi. Das letzte Kapitel allerdings schreit nach einer Fortsetzung. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Mehr davon!

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