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Caro

Posted on 15.7.2021

Die Geschichte: Tristan möchte mit Magie am liebsten nichts mehr am Hut haben. Seit sein Vater ihr zum Opfer gefallen ist und seit feststeht, dass er selbst nicht magisch begabt ist, zählt Tristan die Tage bis er all das hinter sich lassen kann. Nicht nur die Magie, sondern auch seine schreckliche Stiefmutter und seine beiden Stiefbrüder, die ihm das Leben schwer machen. Auch Ela zählt die Tage, allerdings aus einem weit weniger schönen Anlass. Bald steht die Walpurgisnacht an, der Zeitpunkt, an dem der Schutzwall, der die Welt der Hexen vor den Menschen verbirgt, erneuert werden soll. Eine dunkle Prophezeiung überschattet die anstehende Nacht und Elas Leben. Nur als sie Tristan kennen lernt, scheint ihr auf einmal alles leichter zu fallen. Schade ist bloß, dass er keine Magie beherrscht und ihr somit nicht helfen können wird. Meine Meinung: Hexen und Märchen – das passt ohnehin gut zusammen, doch Magic Tales macht aus dieser Kombination etwas ganz Besonderes. Es geht nämlich nicht nur um Hexen und Magie, sondern auch um ein männliches Aschenputtel, das die Cinderella-Story neu erzählt. Die Magie und wie sie funktioniert, fand ich sehr gut beschrieben und hat dazu angeregt, gleich mal ausprobieren zu wollen, ob man vielleicht auch eine Sigille kriegen würde, wenn man das Ritual durchführt. Außerdem hat mir gefallen, dass Tristan, alias das männliche Aschenputtel, in den Genuss eines Balls und der Bedrohung der Entdeckung um Mitternacht kommt, obwohl die Geschichte hauptsächlich in der modernen Welt spielt. Hexen sind halt altmodisch, obwohl sie im modernen Zeitalter leben. Ich fand das jedenfalls richtig gut gemacht und die Geschichte wirkte insgesamt sehr rund und ausgewogen. Darüber hinaus ist die Handlung super spannend und nimmt schnell an Fahrt auf. Mich hat sie total gepackt, sodass ich das Buch nicht wirklich aus der Hand legen wollte. Was mich anfangs etwas gestört hat, ist dass die Liebesgeschichte ebenso schnell an Fahrt aufnimmt und es dementsprechend schon früh zu einem Kuss kommt. Rückblickend betrachtet, ist es aber okay, da es im weiteren Handlungsverlauf erklärt wird und auch durchaus logisch ist. Apropos Logik… leider gibt es auch einen kleinen Logikfehler in der Geschichte, der zwar nicht zwingend die Handlung beeinflusst, aber doch so bedeutend ist, dass er mir negativ aufgefallen ist. Aber zurück zum positiven: Am Ende gibt es einen großen Showdown und obwohl ein Punkt ziemlich offensichtlich war, haben mich doch auch einige Entwicklungen überraschen können. Der Schreibstil ist wie immer bei Stefanie Hasse sehr mitreißend und gut zu lesen. Ich mochte, dass es Perspektivwechsel zwischen Ela und Tristan gab. Die Geschichte zwischen Ela und ihrem Aschenputtel ist in sich zwar abgeschlossen; doch gibt es einen übergeordneten Handlungsstrang, der sehr neugierig auf die Fortsetzung macht. Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht. Alles in allem hat mir die Geschichte ziemlich gut gefallen, konnte mich mitreißen und gut unterhalten. Stefanie Hasse-Leser*innen möchte ich sie auf jeden Fall empfehlen, denn meiner Meinung nach, ist es die bisher beste Fantasy-Geschichte von ihr.

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