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„Erzähl mir vom Glück“ ist ein berührender Roman über die Liebe, das Verfolgen seiner Träume, der Suche nach sich selbst, dem großen Glück und der Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig ist. Eine weitere sprachgewaltige und einfühlsame Geschichte von Belinda Benna, die bereits mit „Every Step I Take“ und „All I Need“ überzeugen konnte. Es ist der erste Teil einer Dilogie. Über einen kurzen Prolog wird man über die Geschehnisse aus Maries und Lukas gemeinsames Leben eingeführt, welches vor 5 Jahren beide zusammengeführt hatte. Die Handlung setzt dann in der Gegenwart ein und Marie überdenkt aufgrund eines Verlustes ihr ganzes jetziges Dasein und das dieses alles auf später zu schieben, dann doch in ein Nichts endet. Dazu ist sie nicht mehr bereit und möchte neue Ziele verfolgen, die sie glücklicher machen und endlich das Leben wieder in seinen Facetten zu spüren. Auch die Träume von Damals, welche sie auch zusammen mit Lukas hat, möchte sie verfolgen. Doch wie funktioniert zwischen Beziehung, Beruf, Karriere, der Wunsch nach einer kleinen Familie einem Haus und den ganzen Verpflichtungen um sich herum. Statt im Glück zu taumeln, verliert Marie schlecht hin den Boden unter den Füßen und es zerreißt ihr fast das Herz, da sie da alleine nicht mehr herausfindet. Alles was sich so toll in ihrer Vorstellung angehört hat, scheint nur neue Hürden zu bergen und auch ihr Umfeld versteht nicht das zu sehen, was sie sieht. Daneben wird ihre Beziehung zu Lukas auf eine harte Zerreißprobe gestellt. Bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um einen bloßen Liebesroman, in der man etwas verliert, das man wieder haben möchte, nein es ist ein tiefsinniger, zum nachdenken anregender Roman, der sich um das Leben dreht und vor allem um die persönlichen Wohlfühlwerte. Wie schnell man in sich zerbrechen kann, wird dir deutlich aufgezeigt und wie ein lebensfroher Mensch auch zu einem häufig Elend werden kann. Das Leben ist zu kurz für irgendwann, natürlich birgt es Risiken, aber dennoch wenn man nicht über seinen Schatten springt, wird man nie erfahren, wie es hätte sein können. Vor allem darf man nicht an seinem eigenen Kummer zerbrechen und es nur seinen Liebsten um sich herum Recht machen wollen, denn das macht dich letztendlich auch nicht glücklicher. Zwar kann ich mich rein vom Typ etwas mehr mit Lukas identifizieren, jedoch fühlt sich die Lage von Marie sehr real an. Man kann sich in sämtliche Gefühlslagen hineinfühlen und mitempfinden. Diese Geschichte steckt voller verpasster Chancen, ganz viel Gefühl, Emotionen und auch einer ständig mit schwebenden Traurigkeit, aus dieser es nur schwer wieder herauszukommen scheint. Was mir sehr gefallen hat, das sich diese Erzählung über einen längeren zeitlichen Zeitraum zieht und diese Krise nicht über kurz abgegolten wird, denn auch im wahren Leben sind echte Probleme nicht von heute auf morgen behoben und das Seelenleid schon gar nicht so schnell wieder behoben werden kann. Doch etwas gestört hat mich dennoch die in länge gezogene schwere Phase, ohne wirklich weiterzukommen. Zum Ende hin nimmt es rasant zu, aber wenn man sich daran erinnert, dass es eine Dilogie ist, merkt man schnell, dass noch lange nicht das Ende in Sicht ist und selbst ein kurzes positives Aufflackern nichts an einer Situation ändern und es vielleicht nur noch schlimmer macht. Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und hat stellenweise etwas sehr schönes poetisches an sich. Genügend detailreich, ohne überladend zu wirken, wunderbar leicht und flüssig wird eine nicht ganz leichtfüßige Geschichte erzählt. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, sind jedoch überwiegend kurz gehalten. In der Ich-Perspektive wird abwechselnd aus der Sicht von Marie und Lukas die Geschichte erzählt. Ich fühlte mich sofort angekommen in der Story, die Charaktere nehmen dich mit ein, auch wenn sie verschiedenen Sichtweisen aufzeigen und die Handlung nicht wie erwartet ganz anders verläuft. Das Buchcover ist ganz in blau gehalten und bezaubert durch seine Minimalität. Mein Fazit: Ein sehr ernster Roman über die dunkelsten Seiten im Leben und die Suche nach dem persönlichen Glück, auch wenn es vielleicht gar nicht so weit entfernt liegt.