damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "A Different Blue" von Amy Harmon gefreut, welcher mir freundlicherweise vom LYX Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, natürlich beeinflusst dies meine Meinung zum Buch in keiner Weise. Nachdem ich bereits die beiden anderen Bücher dieser "Reihe" gelesen und gemocht habe, freute ich mich auf den finalen Band, welcher unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann. Hier soll es um die 19-jährige Protagonistin Blue gehen, die allen Umständen zum Trotz eine heimliche Beziehung mit ihrem Lehrer eingeht, scheint er der Einzige zu sein, der sie wirklich versteht. Eltern hat sie keine (mehr). Und nicht nur das, auf Blue kommen neben dieser fragwürdigen Beziehung noch einige unschöne Dinge zu... Amy Harmon schreibt ihren Liebesroman aus der Sichtweise von Blue in der Ich-Perspektive im Präteritum, was mir erst einmal gut gefällt. Diese Erzählweise verschafft mir immer den besten Zugang zu dem jeweiligen Protagonisten. Allerdings muss ich sagen, dass Blue es mir hier echt schwer macht mit ihr zu sympathisieren. Sie führt sich ziemlich oft aufmüpfig oder anderweitig daneben auf. Ich verstehen zwar auch, dass sie auf der Suche nach sich selbst ist, doch nicht immer ist alles dadurch zu rechtfertigen. Und dann die Schwangerschaft, die "mal eben" passiert, obwohl sie doch eigentlich ein schlaues Köpfchen ist, so geht es in der Geschichte jedenfalls hervor. Das fand ich irgendwie nicht realistisch. Dann dreht sich ein ganzer Teil des Buches um eben diese Schwangerschaft, womit ich einfach gar nicht gerechnet habe. Ich ging hier von heimlichen Blicken und unterschwelligen Flirtereien zwischen Lehrer und Schülerin aus und hoffte auf verbotenes Knistern und eine gute Portion Drama deswegen. Diese Erwartungen wurden hier aber überhaupt nicht erfüllt. Zum einen geht es um das eben erwähnte Thema, dann gibt es super viele Sprünge in die Vergangenheit, die auch nicht immer kenntlich gemacht wurden und somit etwas verwirrten und dann noch eine richtige Geschichtslehrstunde. Der Leser ist weniger zwischenmenschlich bei Blue und ihrem Lehrer Darcy dabei, sondern mehr bei den Lehrinhalten über die damalige Geschichte im Schulunterricht. Puh, das war ganz schön ernüchternd, muss ich sagen und interessierte mich leider gar nicht. Die eigentliche Liebesgeschichte bleibt für mich völlig auf der Strecke und holt mich leider nicht ab, zu viel anderes wurde hier thematisiert. Teilweise auch wichtige, emotionale Dinge, aber es war einfach too much insgesamt. Darcy wurde mir eigentlich sogar sympathisch, er ist wirklich lieb und aufmerksam, aber sein Verhalten fand ich vor allem gen Ende nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Der Schreibstil ist, bis auf ein paar kleine Fehler, das Einzige, was ich nicht bemängeln kann, er ist locker und leicht. "A Different Blue" ist leider überhaupt nicht das, was ich erwartet habe und leider lässt mich das Buch enttäuscht zurück. Die Autorin kann es meiner Meinung nach deutlich besser. Ich vergebe keine Lese- und Kaufempfehlung und kann leider nur 2 Sterne vergeben **