Casaplanca
Junge will Leben "Der Junge, der das Universum verschlang" von Trent Dalton ist für mich eine ganz besondere Erzählung. Bist du ein guter Mensch? Diese Frage stellt sich hier sehr oft und es sind nicht die Farben in Schwarz oder Weiß, sondern die Grautöne, die dieses Buch beherrschen. Eli Bell ist ein Junge mit einem Bruder, der nicht spricht, einer Mutter, die drogenabhängig ist , einem Vater, der die Kinder ertränken wollte und enem Stifvater, der dealt. Sein Babysitter ist der Ausbrecherkönig aus Boggo Road und ein verurteilter Mörder und vor allem sein bester Freund. Wenn man das so liest, nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein gutes Leben. Es ist absolut spannend zu lesen, wie normal die beiden ihren Alltag versuchen zu meistern und was sich ihnen für Probleme in den Weg legen. Erzählt wird hier abwechselnd in mehreren Zeitebenen, manche Dinge erfährt man erst in Rückblicken in die Vergangenheit und versteht die Zusammenhänge damit immer besser. Der Autor erzählt mit klaren Worten und schonungslos offen von Gewalt und Mißbrauch, aber er schafft trotzdem Hoffnung für die Antwort auf die Frage: Bist du ein guter Mensch? Hier wird in die Welt der Fantasie des Jungen eingetaucht und auch in den knallharten Realismus seiner Umwelt, hier werden Emotionen offenbart, Trauer, Wut, Zorn, Hass, aber auch großes Vertrauen, Freundschaft und Liebe. Die Sprache in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, es hat mich tief berührt und wird wohl länger in meinen Gedanken bleiben.