nina 🌸
Epische Fantasy, die allerdings nicht jeden Geschmack treffen wird... Zur Geschichte: Episch, einzigartig und unvergleichlich beschreiben dieses Buch in meinen Augen am Besten! C. E. Bernard hat für diese Geschichte einen sehr besonderen Erzählstil gewählt, welcher die Wirkung der Handlung noch mehr verstärkt und deren düstere Atmosphäre unterstützt. Die Geschichte selbst ist einnehmend, spannend und fesselnd. Es passiert so viel, dass bei mir keine Sekunde Langeweile aufkommen konnte. Die Geschichte ist spannungsgeladen, dynamisch und steckt voller Überraschungen. Die Handlung ist unvorhersehbar und konnte mich mit jeder Seite mehr in ihren Bann ziehen. Dieses Buch zu lesen war ein wahres Abenteuer! Allerdings sollte man hier wirklich aufmerksam und konzentriert lesen, da einem sonst viel entgeht. Das Buch ist nämlich nicht nur spannend und atmosphärisch, sondern auch recht komplex und teilweise verwirrend, da die Erzählperspektive oft und ohne Ankündigung wechselt und mit ihr auch die Handlungsorte und Szenarien. Man muss sich ständig neu orientieren, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Das Worldbuilding ist mehr als beeindruckend und steckt voller Kreativität, Phantasie und Magie. Ich bewundere C. E. Bernard wirklich sehr für ihren scheinbar grenzenlosen Ideenreichtum. Zudem ist das Ganze genial konzipiert und detailverliebt gestaltet. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen und bin dabei immer tiefer in dieser düsteren und faszinierenden Welt versunken. So sehr ich die düstere Stimmung der Geschichte auch mochte, waren mir einige Szenen dann doch zu brutal. Viele Gewaltakte werden sehr detailliert beschrieben, was mir persönlich einfach zu viel war. Es hat sehr gut zur Geschichte und ihrem Worldbuilding gepasst und ich würde es auch nicht ändern wollen, aber für zartbesaitete Leser:innen wie mich ist das Buch dadurch einfach nicht das Wahre. Es gibt natürlich auch einige schöne Momente, keine Frage, aber die Brutalität mancher Stellen war mir dann doch eine Spur zu heftig, um das Lesen noch wirklich genießen zu können. Ich habe diese Passagen zwar immer übersprungen, aber es zehrte trotzdem an mir. Das ist wie gesagt kein wirklicher Kritikpunkt, da es an meiner persönlichen Belastbarkeit liegt und sicherlich viele Leser:innen überhaupt nicht stören wird, aber eine Triggerwarnung wäre trotzdem schön gewesen - vielmehr halte ich sie in Anbetracht der Themen sogar für zwingend notwendig! Zuletzt möchte ich noch sagen, dass ich die Rolle der Sprache in dieser Geschichte sehr spannend fand. Die Idee hinter dieser Geschichte ist einfach meisterhaft! Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere in der dritten Person Singular erzählt. Die einzelnen Sichtweisen werden zuvor nicht benannt und wechseln mitten im Kapitel. Zusätzlich gibt es einen unbeteiligten Erzähler, der uns Leser:innen Hintergrundinformationen liefert und einiges zusammenfasst. Mein Verhältnis zu den Charakteren blieb leider die ganze Geschichte über distanziert. Ich denke, dass dies von der Autorin so gewollt war und es passt auch gut zur Geschichte und ihren Themen, aber ich persönlich mag es eben nicht sonderlich. Ich hätte mich gerne in die Protagonist:innen einfühlen und mich mit ihnen identifizieren können, aber das war mir hier leider nicht möglich. Die Charaktere sind interessant, vielschichtig und facettenreich. Sie sind unterschiedlich, haben Ecken und Kanten und sind allesamt auf ihre Art und Weise besonders. Ich hätte sie gerne ins Herz geschlossen, aber dazu fehlte mir einfach die emotionale Komponente. Sowohl die Charaktere selbst als auch ihre Gefühle waren für mich leider nicht greifbar. Ich fand sie zwar faszinierend, aber sie haben mich nicht berührt. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist für mich das Highlight des Buches und reicht eigentlich auch schon als Grund aus, um dieser Geschichte eine Chance zu geben. Er ist anspruchsvoll, bildhaft, poetisch und ausdrucksstark. C. E. Bernard erschafft mit ihren Worten eine unvergleichliche Magie und konnte mich damit voll und ganz in ihren Bann ziehen. Die düstere Atmosphäre wird durch ihre Worte förmlich greifbar. Ihr Schreibstil ist besonders, wortgewaltig und faszinierend. Viele würden ihn wohl als eigenwillig bezeichnen, aber ich nenne es lieber Schreibstil mit Charakter. Er hat Wiedererkennungswert und sticht heraus, was ich immer sehr beeindruckend finde. C. E. Bernard definiert die Kunst der Sprache neu und trotzt jeglichen sprachlichen Konventionen. Man muss sich zwar erst warm lesen, aber dann sprühen Funken. Fazit: Dieses Buch zu bewerten fällt mir wirklich schwer, da ich auf der einen Seite seine Genialität anerkenne und es auf der anderen Seite aber leider nicht so ganz meins war. Die Geschichte ist einnehmend, spannungsgeladen, phantasievoll und atmosphärisch. Sie steckt voller Überraschungen und kreativer Ideen, ist stellenweise aber auch sehr brutal und verwirrend. Der Schreibstil ist einzigartig und besticht mit Bildhaftigkeit, Wortgewalt und Poesie. Ich denke bei diesem Buch muss jede:r selbst reinlesen und dann entscheiden, ob es den eigenen Geschmack trifft oder nicht. Wenn es das tut, ist diese Geschichte auf jeden Fall sehr zu empfehlen! 4/ 5 Sterne ⭐️