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stefan182

Posted on 11.7.2021

Inhalt: Die vier Freundinnen Kim, Feline, Abby und Pippa möchten den Beginn der Weihnachtsferien im Ferienhaus von Abbys Vater in den Ardennen verbringen. Das Haus liegt einsam und es beginnt heftig zu schneien, sodass die vier mehr und mehr von der Außenwelt abgeschnitten werden. Und plötzlich verschwindet eine der Freundinnen… Persönliche Meinung: „Da waren’s nur noch zwei“ ist ein Jugendthriller von Mel Vallis de Vries. Erzählt wird der Thriller in vier Abschnitten, die jeweils aus der Ich-Perspektive eines der vier Freundinnen geschrieben worden sind. Jede Jugendliche trägt einen mehr oder weniger großen Konflikt mit/in sich aus, den sie vor den Freundinnen versteckt. Die Konflikte sind zwar teilweise etwas klischeehaft, allerdings sorgen sie auch für Spannung, da man erst nach und nach erfährt, um welchen Konflikt es sich jeweils handelt. Auch die Figuren selbst sind etwas prototypisch und eher schwarz-weiß, ohne Graustufen (Die „Schüchterne“ hat nur diesen Charakterzug und entwickelt sich nicht, bleibt also schüchtern). Daneben trumpft der Thriller aber mit einem atmosphärisch dicht beschrieben Handlungsort auf, der schrittweise an Bedrohlichkeit gewinnt. Der Schneefall nimmt zu, sodass die Gefahr besteht, sich in dem das Ferienhaus umgebenden Wald zu verlaufen; das nächste i Dorf ist meilenweit entfernt; nach und nach fallen technologische Hilfsmittel aus, um die Außenwelt zu kontaktieren. Zusätzlich dazu finden die vier Freundinnen immer wieder Hinweise, die auf einen Unbekannten im Haus hinweisen. So entsteht insgesamt eine tolle Gruselatmosphäre, wie man sie aus Horrorliteratur kennt. Die Handlung ist – nach kürzerem Vorgeplänkel – durchweg spannend und mit falschen Fährten gespickt. Das Ende zeichnet sich, wie auch die anderen Thriller von de Vries, durch einen überraschenden Twist aus. Insgesamt ist „Da waren’s nur noch zwei“ ein flüssig zu lesender Thriller, dessen Figurenpersonal zwar etwas zu prototypisch ist, der aber durch einen spannenden Handlungsbogen und einer dichten Gruselatmosphäre besticht.

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