eliza und james
Mit der „panischen Diva“ ist dem Autor ein guter Kriminalroman gelungen. Durch die verschiedenen Wendungen innerhalb der Geschichte und einer Zuspitzung der Ereignisse zum Ende hin wird die Spannung gut aufrechterhalten. Das Cover ist bunt und zeigt Lavendelfelder, welche vor einem alten landestypischen Haus wachsen. Der Klappentext ist sehr informativ und weiß an entscheidenden Stellen die Spannung hochzuhalten. In der Story geht es um die Chanson Sängerin und Schauspielerin Colette Gaspard, welche durch verschiedene persönliche „Drangsalierungen“ und von einem Stalker belästigt wird. Die Kriminalkommissarin Isabelle Bonnet bietet nach einem Treffen mit Colette ihre Hilfe an und wird Zeuge des „normalen Lebenswahnsinns“ einer prominenten Persönlichkeit. Nichts scheint so, wies es ist. Isabelle Bonnet überzeugt als Hauptfigur und starke Persönlichkeit. Durch ein schlimmes Trauma aus ihrer Vergangenheit als Mitglied einer Spezialeinheit gezeichnet, versucht sie in der ruhigen Provence ein besonnenes Leben zu führen. Sie ist sehr selbständig und äußerst selbstbewusst und kommt dabei fast wie ein weiblicher James Bond daher. Was mir an ihr nicht so gefällt ist die Tatsache, dass sie ihr persönliches Beziehungschaos immer positiv zu ihren Gunsten zu entscheiden weiß. Hier würde ich mir manchmal etwas mehr Realismus wünschen. Als Nebendarsteller sind in erster Linie die Schauspielerin Colette Gaspard, sowie der chaotische und gleichzeitig sehr sympathische Polizeiangestellte Appollinaire zu nennen. Colette Gaspard ist als typische Diva gezeichnet. Extravagant und sehr narzisstisch in ihrer Persönlichkeit und bestimmt über Isabelle. An manchen Stellen hätte ich mir hier weniger Überzeichnung gewünscht. Appolinaire ist meine Lieblingsfigur. Manchmal etwas tollpatschig und übermütig steht er stets an der Seite seiner Chefin und gibt dem Roman die humorvolle Note. Die Spannung des Romanes ist gut und findet erst am Ende seinen Höhepunkt. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Leser von Kriminalromanen in Frage. Das Fazit des Romans ist insgesamt positiv. Pierre Martin ist ein guter Krimi gelungen. Der Leser findet sich durch seine Beschreibungen sehr gut in der Provence wieder und das französische Savoir-vivre kommt hier sehr gut zur Geltung. Nachteilig an diesem Roman fand ich leider den strukturellen Aufbau der potenziellen Tatverdächtigen. Hier finde ich hatte Pierre Martin in den vergangenen Romanen es besser geschafft diesen eine gewisse mysteriöse und geheimnisvolle Aura zu verleihen. Dieses Gefühl hat sich bei mir diesmal nicht eingestellt. Aber insgesamt kann ich eine Leseempfehlung für schöne und kurzweilige Urlaubstage in der Provence geben.