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miss_pageturner

Posted on 9.7.2021

Die Quellen von Malun war 2019 die Entdeckung für mich, umso gespannter war ich auf das Reihenfinale dieses Jahr, zumal es am Ende von Band zwei immer noch kaum abzusehen war, wie der ganze Konflikt gelöst werden soll. Eine Welt versinkt im Krieg In Ruann tobt der Krieg. Waren in band eins die Fronten noch verhärtet und kam es “nur” gelegentlich zu Scharmützeln, kommt es nun zur Endphase des Krieges und der letzten großen Entscheidungsschlacht. Im Falle des Sieges der Sapioner droht Malun und ganz Ruann vernichtet zu werden und wie wir es eigentlich schon bei dieser Reihe gewohnt sind, sieht die Lage nicht gut aus. Dieses Damoklesschwert des drohenden Untergangs erzeugt von Beginn an eine elektrisierende Spannung in dem Buch. Auch hatte ich dieses Mal, im Gegensatz zu Band zwei das Gefühl leichter wieder in die Geschichte einzusteigen, was vor allem daran lag, dass die meisten Handlungsstränge mittlerweile schon gut zusammengeführt wurden und man nicht mehr so viele Schauplätze gleichzeitig hat. Gut gefallen hat mir auch weiterhin das Worldbuilding. Ich habe es schon in meinen Rezensionen zu den beiden Vorgängern erwähnt und auch auf die Gefahr hin, mich wie eine kaputte Schallplatte anzuhören, möchte ich es trotzdem wiederholen: Die Komplexität des Gesellschaftssystems und die Darstellung der systematischen Gewalt und deren Auswirkungen sind großartig. Auch Band drei hält sich in der Schilderung von Gewalt, Missbrauch und Folter nicht zurück, aber weiterhin hat man nicht das Gefühl, dass diese Elemente nur zum Schocken da sind, wie bei einem Splatterfilm. Vielmehr wird die scheinbare endlose Spirale von Hass und Gewalt dargestellt. Wie Gewalt in den meisten Fällen zu noch mehr Gewalt führt und was für Auswirkungen Traumata haben können. Gleichzeitig setzt gerade dieser Band der Reihe auch Zeichen der Hoffnung und setzt der Gewalt und dem Hass auch Liebe und Vergebung gegenüber. Die letzten Fragen klären sich Ein weiterer Punkt, der mir an diesem Finale gut gefallen hat, war, dass man noch etwas mehr über die Vergangenheit von Ruann erfährt, vor der Vorherrschaft der Sapioner. Diese Hintergrundinformationen vervollkommnen das Bild von Ruann und ich persönlich empfand sie als sehr interessant. Tatsächlich waren die Chronik von Galeja Passagen mit meine liebsten, nach denen von Feyla, (die bis zum Schluss mein Lieblingscharakter war, vor allem da sie ein der wenigen war, die keine besonderen Kräfte hatte) Doch wie es so ist, alles hat ein Ende und auch die fest gefahrendste Situation muss bei einem Finale letztendlich gelöst werden. In dieser Hinsicht konnte mich Blutschicksal leider die völlig überzeugen. Der Hauptgrund dafür: Es war zu viel und zu wirr. Im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse, alles kommt zusammen und gefühlt alle drei Sekunden taucht, wer oder etwas Neues auf und am Ende hatte ich einfach nur noch das Gefühl von Chaos. Dabei sind die einzelnen Handlungsaspekte, Lösungen und Ereignisse für sich genommen nicht schlecht, doch ihnen wird zu wenig Raum gegeben. Stattdessen wird alles gleichzeitig erzählt, was es schwierig machte einzelnen Figuren zu folgen. Hier hätte man einer Meinung nach im Mittelteil kürzen können, um dafür dem Ende und der Auflösung mehr Platz zu geben. Auch der Epilog stellte mich nicht ganz zufrieden, viel kann ich hier ohne Spoiler nicht verraten, doch passte er für mich nicht ganz zum Stil der ganzen Geschichte zuvor. Wer es gelesen hat, weiß wahrscheinlich worauf ich hinaus will. Fazit: Mit viel Spannung kommt hier eine Reihe zum Abschluss, die sich vor allem durch ihre Düsterheit und dem komplexen Worldbuilding auszeichnet. Den Charakteren wird es alles andere als leicht gemacht und man braucht gute Nerven für diese Reihe, doch wird man mit einer spannenden tiefgründigen Story belohnt. Lediglich das Ende konnte mich nicht zu hundert Prozent überzeugen, die Reihe kann ich dennoch jedem Fan von High und Dark Fantasy ans Herz legen.

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